Es herrschte Vorfreude im Fahrerlager von Barcelona. Aber nicht nur, weil die neue Saison bald beginnt. Die Teams und Fahrer freuten sich schon vor einer Woche auf den ersten richtigen Härtetest, den ersten Gradmesser für die anstehende Saison - den zweiteiligen Bahrain-Test. Für zwei Mal drei Tage macht der F1-Zirkus ab heute in der Wüste Station. Teil 1 geht bis Samstag, dann wird noch einmal von Dienstag bis Donnerstag gefahren. Das war's dann mit den Preseason-Tests.

Da diese bislang in den eher kühlen europäischen Gefilden stattgefunden haben, sind die Teams besonders gespannt darauf, wie sich die Autos und vor allem die neuen Bridgestone-Einheitsreifen in der Hitze von Bahrain schlagen werden. Auch wenn Testfahrten immer mit Vorsicht zu genießen sind, dürfte der Bahrain-Test die ersten richtigen Hinweise auf das Kräfteverhältnis für den Saisonstart geben.

Valencia - Die Zurückgebliebenen

Adrian Sutil ist mit den Testfortschritten zufrieden., Foto: Sutton
Adrian Sutil ist mit den Testfortschritten zufrieden., Foto: Sutton

Trotz der großen Vorfreude auf die anderen Streckenbedingungen werden nicht alle elf Teams in Bahrain testen. Williams und Spyker scheuten die weite Reise und vor allem die hohen Kosten. Sie waren in dieser Woche in Valencia unterwegs und wechseln nächste Woche nach Barcelona.

Mit je zwei Autos und jeder Menge unterschiedlicher Fahrer drehten die beiden Teams ihre Runden auf dem Circuit Ricardo Tormo. Die Bestzeiten gingen der Reihe nach an Williams, die nur am ersten Testtag von technischen Problemen eingebremst wurden. Alex wurz und Kazuki Nakajima kamen am Montag gerade einmal auf 55 Umläufe. Ab Dienstag verlief der Test aber reibungslos.

Bei Spyker durften drei der vier Testfahrer erstmals mit dem F8-VII ran. Die Stammfahrer arbeiteten derweil weiter an ihrem neuen Arbeitsgerät. "Wir haben viel am Setup gearbeitet und die Balance ist jetzt viel besser", lobte Christijan Albers. "Ich kann auf der ersten Runde mit neuen Reifen jetzt viel mehr attackieren." Genau das war tags zuvor noch nicht möglich. "Auf Long Runs ist das Auto konstant", sagte Mike Gascoyne, "aber auf der ersten Runde müssen wir noch mehr aus den Reifen herausholen."

Von Dienstag auf Mittwoch fand das Team aber einige "gute Lösungen" für dieses Problem. "Wir haben die Performance auf der ersten Runde jetzt viel besser im Griff", konstatierte Technikchef James Key. Auch Adrian Sutil zeigte sich zufrieden. "Am Kurveneingang ist das Auto jetzt viel stabiler und in der Kurvenmitte gibt es nicht mehr so viel Untersteuern. Das Auto hat einfach überall mehr Grip."

Das Arbeitsprotokoll des Valencia-Tests

Williams Spyker

Fahrer: Wurz, Rosberg, Nakajima, Karthikeyan
Autos: zwei FW29
Testprogramm:

  • Setup
  • Reifen
  • Aerodynamik
  • Boxenstopps
  • Renndistanzen
  • Long Runs
  • Performance auf short runs

Besonderheiten: alle Bestzeiten; technische Probleme am ersten Tag.

Fahrer: Albers, Sutil, van der Garde, Fauzy, Valles
Autos: zwei F8-VII
Testprogramm:

  • Boxenstopps
  • Reifen
  • Setup
  • Balance
  • Kontrollsysteme
  • Rennsimulationen
  • Performance auf short runs

Besonderheiten: Debüt für Testfahrer, Superlizenz erhalten; Motorwechsel bei Sutil;

Die Teams vor Bahrain

Renault Ferrari
  • noch einige technische Probleme
  • neue Aerodynamikteile
  • noch keine Bestzeiten
  • in Barcelona erstmals schnell
  • neue Teile angekündigt
  • noch einige Defekte
McLaren Honda
  • schnell und konstant
  • neue Teile angekündigt
  • Alonso sieht noch Verbesserungsspielraum
  • technische Probleme
  • noch nicht schnell genug
  • noch Interimslackierung (Launch 26.02.)
BMW Sauber Toyota
  • noch technische Probleme (Getriebe)
  • gute Long Runs
  • noch technische Probleme
  • Trulli unzufrieden, kaum Setuparbeit
  • noch nicht schnell genug
Red Bull Toro Rosso
  • Lebenszeichen in Barcelona
  • noch technische Probleme
  • Webber mit Sitz unzufrieden
  • neue Teile für zweiten Bahrain-Test angekündigt
  • zweiter Test mit dem STR2
  • weiter Diskussionen um Legalität des Autos
  • nur Liuzzi bestätigt
Super Aguri
  • noch immer Tests mit dem "Interimsauto"
  • Präsentation am 12. März