"Gone fishin'" könnte Ross Brawn an seiner Haustüre hängen haben, denn der Brite ist seit Monaten zusammen mit seiner Frau auf Weltreise. "Ich weiß noch nicht einmal, ob ich den Grand Prix am Fernsehschirm verfolgen kann", erklärte Brawn jetzt in einem Interview mit auto, motor und sport auf die Frage, ob er das erste Saisonrennen in Melbourne am 18. März verfolgen werde. Nach Argentinien und Neuseeland geht es für Brawn in diesem Jahr noch nach Mexiko, in die USA und nach Russland zum fischen. "Ich brauchte einfach einen Tapetenwechsel, will meinen Kopf frei kriegen", sagt Brawn.

Wann und ob er überhaupt wieder in die Formel 1 zurückkommen werde, darüber hat sich Brawn bisher noch wenig Gedanken gemacht. Sollte er dieses Jahr noch zurückkommen, dann höchstens als Mentor für die auszubildenden Ingenieure bei der Formela Student, gab er zu. Jetzt sei es erst einmal wichtig, für sich selbst herauszufinden, ob ihm die Formel 1 zu sehr fehle sagte Brawn. Ein Treffen mit Fiat-Chef Luca di Montezemolo und Ferrari-Präsident Jean Todt sei frühestens für diesen Sommer geplant um zu besprechen, wie es weitergehen könnte. "Ferrari hat mir so viel gegeben, dass es nur fair ist, wenn ich zuerst mit ihnen spreche", sagte Brawn.

Sein alter Job als Technischer Direktor käme jedoch keinesfalls mehr in Frage, bekräftigte der Brite. "Wenn ich zurückkehre, brauche ich eine neue Herausforderung." Vielleicht ja als Teamchef? "Das ist eine Option für die Zukunft," gab er weiter zu, betonte aber gleichzeitig, dass er sich um diesen Posten nie beworben hätte.