Nach den letzten Testfahrten im spanischen Jerez de La Frontera beschwerte sich Fernando Alonso, dass der Rummel rund um die Strecke außer Kontrolle geraten sei und man sich bei McLaren schon überlegen würde, nicht mehr in Andalusien zu testen. Hunderte Fans, die sich auch im Fahrerlager pausenlos um den Champion drängen, kosten zusätzlich Nerven. Auf der anderen Seite genießt es der Spanier aber auch, schon vor der neuen Saison die Favoritenrolle innezuhaben. "Natürlich wird es schwierig, wenn jeder dich kriegen will und auf Fehler lauert. Aber ich fühle mich gut dabei, ich bin glücklich so", sagte er in einem Interview mit Focus.

Dass er es allerdings war, der Michael Schumacher indirekt mit zum Rücktritt gedrängt habe, streitet Alonso jedoch vehement ab. "Michael hat aufgehört, weil ihn jetzt eben andere Dinge motivieren - wie seine Familie. Die Entscheidung hatte er wohl schon vor dem Saisonstart getroffen." Schumacher hatte in den vergangenen Jahren mehrmals gesagt, dass er seine Karriere beenden werde, wenn es klar sei, dass ein jüngerer Fahrer schneller sei als er. Die Nachfolge des siebenmaligen Weltmeisters als Superstar zu übernehmen, ist für den 25-jährigen kein Thema. "Wir Fahrer sind da alle gleich wichtig," erklärt Alonso. "Wenn sich etwa David Coulthard zum Thema Sicherheit äußert, hat das genauso viel Gewicht, als wenn ich oder ein irgendein anderer Fahrer das tut."

Weiterhin steht Alonso auch immer noch zu seiner Aussage von 2006, als er in Monza nach seiner umstrittenen Strafe wegen angeblichen Blockierens von Felipe Massa gesagt hat, dass die Formel 1 in seinen Augen kein Sport sei. "Formel 1 ist Business und Glamour und alles mögliche. Mit Sport, wie ich ihn interpretiere, hat es nicht viel zu tun", erklärte er. "Wer das nicht sieht, verschließt die Augen."