Die Zuschauerzahlen in der Formel 1 sind in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen, nicht zuletzt, weil die Zuschauer auf den Tribünen weit von Geschehen entfernt sind und auf Teams und Fahrer kaum einen Blick werfen können. Hermann Tilke, der unter anderem die Strecken in Istanbul, Bahrain und Shanghai entworfen hat, erklärte jetzt in einem Interview mit Autosport, dass Straßenrennen, wie zum Beispiel in Monaco viel attraktiver für die Fans seien und man in Zukunft mehr solche Events haben sollte um die Fans wieder an die Strecken zu locken. Momentan gibt es im F1-Kalender nur zwei Rennen, die auf normalen Straßen ausgetragen werden, Melbourne und Monaco.

"Ich denke, es gibt einen Trend, die Strecke zu den Fans zu bringen und nicht umgekehrt und natürlich bedeutet, näher bei den Fans, in den Städten zu fahren," so der Deutsche. "Aus nahe liegenden Gründen kann man kaum Strecken mitten in den Städten bauen und so kommt man logischerweise zu Straßenkursen." Der zweite Grund sei auch die ganz besondere Atmosphäre bei Straßenrennen, wie man ganz besonders beim Grand Prix von Monaco erkennen könne, auch wenn die Logistik bei dieser Art Rennen viel größere Probleme mit sich bringe als Rennen auf einer permanenten Rennstrecke mit einem ganz speziellen Umfeld. "Straßenrennen können auch einige Probleme verursachen, besonders, wenn es ein Rennen ist, das nicht über Jahre hin gewachsen ist wie zum Beispiel der Grand Prix von Monaco.

"Jeder in Monte Carlo weiß, dass sie sich ein Mal im Jahr nicht so bewegen können, wie sie wollen, es Probleme mit den Parkplätzen gibt, Probleme nach Hause zu kommen, mit den Ladenöffnungszeiten und so weiter," so Tilke weiter. "Aus diesen Gründen ist es schwierig, eine Stadt auf ein neues Rennen einzustellen. Das ist vielleicht auch der Grund, wieso es in der jüngeren Geschichte der Formel 1 so wenige Straßenrennen gab." An Orten wie Abu Dhabi oder auch Südkorea, wo es noch keinerlei Anlagen gibt, könnte man all das schon von vorne herein berücksichtigen wenn man neue Strecken plant. "Man kann da künftigen Haus- und Wohnungsbesitzern gleich sagen, dass sie ein Mal im Jahr Probleme haben werden, aber, dass ein Rennen auch gewisse Vorteile mit sich bringt"