Der Renault-Pilot erlebte heute in Barcelona einen enttäuschenden Tag, denn der Test war schon zur Mittagspause für den Finnen vorbei. "Die Temperaturen in meinem Getriebe sind stark gestiegen. Wir mussten davon ausgehen, dass er bald explodieren würde, und haben den Testtag beendet", sagte er. "Und wenn wir das Getriebe ausgetauscht hätten, hätte ich am Nachmittag vielleicht fünf Runden fahren können."

Ansonsten war er aber mit den drei Tagen in Barcelona sehr zufrieden. "Das war der bisher beste Test für uns", sagte er. "Wir haben erst hier so richtig mit Setup-Arbeit begonnen und kriegen immer mehr aus dem Auto heraus. Besonders bei den Longruns waren wir sehr konkurrenzfähig."

Trotzdem hätte Kovalainen liebend gerne etwas mehr getestet. "Ich hatte gestern einen neuen Frontflügel, der uns mehr Optionen bei der Abstimmungsarbeit erlaubt", sagte er. "Wegen Unregelmäßigkeiten bei den Reifentemperaturen haben wir dann auf bestimmte Fragen keine eindeutigen Antworten bekommen. Und heute, als Fisichella diesen Flügel hatte, war es wegen des heftigen Windes genauso."

Besonders die Zeiten bei den Longruns sind jetzt das Maß für die Konkurrenzfähigkeit der Autos. "Da sieht man etwas mehr als bei gewöhnlichen Runde, zumal ich zweifle, dass die Teams schon Qualifying-Runden mit neuen Reifen und wenig Sprit gefahren sind", sagte Kovalainen. "Unsere Longruns waren schon nicht schlecht. Aber Ferrari ist auch sehr stark. Sie sind besonders in den ersten Runden der Longruns schnell unterwegs, danach verschwinden die Unterschiede wieder."

Kovalainen will aber noch keine Favoriten für die Saison 2007 nennen. "Wenn man die Zeiten anschaut, geht es da noch sehr eng zu."

Letztes Jahr zu dieser Zeit war Renault noch der unumstrittene Spitzenreiter. Kovalainen trauert der Saison 2006 aber nicht nach. "Natürlich wäre es schön, wenn das Auto eine Sekunde schneller wäre als die anderen. Dann könnte man ja auch mit leichtem Gasfuß noch Rennen gewinnen", sagt er. "Aber mir ist es fast lieber, dass es so ist. Jetzt muss ich alles aus mir herausholen. Ich bin bereit für diesen Kampf. Ich habe eh nicht erwartet, dass es einfach wird."