Stil ist alles. Red Bull ist für seine eigene Herangehensweise bekannt, das gleiche gilt für das zweite Red Bull-Team. Das bewies die Scuderia Toro Rosso am Dienstagmorgen in Barcelona. Für einige Minuten hielt das alte Rom Einzug im Paddock des Circuit de Catalunya. Eine junge Dame, stilgerecht gekleidet im römischen Gladiatorenoutfit, brachte in Leder verpackte Schriftrollen ins Media Centre und zog die Aufmerksamkeit spielend auf sich.

Danach gehörten die Blicke den Rollen an sich, die natürlich stilgerecht in Schriftart, Jahreszahlenschreibweise und Form an das alte römische Reich erinnerten. Sogar die Fahrzeugspezifikationen des STR2 wurden anhand einer Skizze eines römischen Streitwagens mit zwei PS erklärt - vom Auto selbst fehlt vor dem offiziellen Teil des Pressetages aber noch jede Spur. Toro Rosso ging sogar noch weiter: Auf der Liste der anwesenden Gesprächspartner scheint nur ein Fahrer auf - Tonio Liuzzi. Das gleiche Bild in der Presseschriftrolle: Keine Spur von Scott Speed. Ein versteckter Wink mit dem Gladiatorenmesser oder nur ein kleiner Streich, den man der rätselnden Pressewelt spielen wollte? Die Antworten liefert das Team heute Mittag.

Zuvor ließ das Team schon einmal seinen Teamchef Franz Tost zu Wort kommen: "Man konnte im letzten Jahr klare Fortschritte sehen, das gibt uns eine solide Basis für dieses Jahr. Aber 2007 wollen wir mehr", kündigte er an. "Im letzten Jahr wurden wir 9. in der Konstrukteurs-WM", wird Tost zitiert. Colin Kolles, Frank Williams und alle Kundenchassiskritiker werden diesen Satz übrigens mit anderen Augen lese, mit besonderem Blick auf den Begriff Konstrukteurs-WM. "Der STR2 und ein verstärktes Team bieten uns eine viel versprechende Aussicht", so Tost weiter.

Der neue Ferrari-Motor habe sich im letzten Jahr als einer der stärksten Motoren herausgestellt, der obendrein auch noch sehr zuverlässig sei. "Also können auch wir sehr zuverlässig sein und gleichzeitig noch konkurrenzfähiger." Jetzt trete man auf einem Level gegen die Konkurrenz an - ohne einen V10-Nachteil, der von einigen Konkurrenten 2006 jedoch als Vorteil ausgelegt wurde. "Ich erwarte konstant im Mittelfeld zu liegen und einige Teams hinter uns zu lassen."