Es dauerte nicht lange, bis klar war, dass die holländische Edelkarossenschmiede nicht nur so zum Spaß auf der Formel 1 Bühne mitmischt. Nur wenige Monate nach der Übernahme des Midlandteams im September 2006 verpflichteten sie Topmann Mike Gascoyne als neuen Technischen Direktor. Es folgte der Motorendeal mit Ferrari. Bei der Enthüllung des neuen Autos kündigte Spyker-Chef Michiel Mol nun selbstbewusst an: "Wir wollen Weltmeister werden."

Michiel Mol will in die Königsklasse der Königsklasse., Foto: Spyker
Michiel Mol will in die Königsklasse der Königsklasse., Foto: Spyker

"Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich und für alle, die bei Spyker arbeiten", sagte Mol. Das hier ist eine besondere Sache. Wir schreiben gerade Geschichte. Es ist schon unglaublich, zu sehen, was wir in diesen paar Monaten auf die Beine gestellt haben."

Sogar einen konkreten Zeitplan konnte Mol benennen: "Wenn wir dieses Jahr in die Punkte fahren und nächstes Jahr ernsthaft im Mittelfeld ankommen, dann können wir in zwei Jahren das Podium erreichen und in fünf Jahren Rennen gewinnen." Mit Mike Gascoyne und Ferrari habe man schon bewiesen, dass man auf dem richtigen Weg sei. Dazu sei es gerade jetzt ein günstiger Zeitpunkt für ein kleines Team wie Spyker, in die Formel 1 einzusteigen, denn durch die vielen Regeländerungen würde der Abstand zu den großen Teams kleiner.

Diese selbst für Formel 1 Verhältnisse fast schon anmaßende Ankündigung, lässt sich vor allem mit dem rasanten Aufstieg der Sportwagenmanufaktur aus den Niederlanden erklären. Vor sechs Jahren wurde das Unternehmen gegründet. Ganze 94 Autos hat man bisher gebaut. Schon das 95-ste ist ein F1-Bolide. Dementsprechend emotional gab sich auch Spyker-Gründer Victor Muller. "Das ist ein fantastischer Moment. Erst im Oktober 2000 haben wir unsere Sportwagenfirma gegründet. Aber man kann sich vorstellen, dass das hier heute noch einmal eine andere Liga ist."