In der kommenden Saison werden die Grand Prix-Freitage bekanntlich anders ablaufen als im vergangenen Jahr. Da die Motoren, die an jenem Tag verwendet werden, von der Zwei-Renn-Durchhalte-Regel ausgenommen sind, werden die Einsatzfahrer viel öfter auf der Strecke zu sehen sein. Dennoch gibt es schon seit längerem bei dem einen oder anderen Team Ambitionen, auch die Testfahrer am Freitag in das Auto zu lassen. BMW Sauber wird beispielsweise Sebastian Vettel an den Freitagen in einem der beiden Boliden auf die Strecke schicken. Nun hat beim Launch des FW29 auch Williams verlauten lassen, dass Kazuki Nakajima an einigen Wochenenden im Auto Platz nehmen darf.

"Wir werden Kazuki bei einigen Rennen fahren lassen. Wir haben ein Programm mit ihm, bei dem er das Auto in einer der beiden Sessions fahren wird. Er hat aber auch ein GP2-Programm, also wird er das Auto nicht fahren, wenn ein GP2-Rennen ist", sagte Sam Michael, der Technische Direktor von Williams. Damit wird der Japaner bei etwa sieben Rennen im Einsatz sein und dabei soll es sich abwechseln, ob er im Auto von Nico Rosberg oder Alex Wurz sitzt. Da am Freitag nur mehr zwei Autos pro Team zugelassen sind, wird aber auf jeden Fall einer verzichten müssen, was bei den BMW Sauber-Piloten, die Sebastian Vettel Platz machen werden müssen, bereits zu leichten Misstönen geführt hat.

Für Williams und Sam Michael scheint der Grand Prix Freitag aber die beste Möglichkeit zu sein, einen vielversprechenden jungen Fahrer weiter aufzubauen. Denn Michaels Meinung von Nakajima hört sich ungefähr so an: "Kazuki hat einen fantastischen Job gemacht. Er ist sehr, sehr beeindruckend. Für einen Jungen der beinahe Null Komma Nichts in einem Formel 1-Auto getan hat, ist er sehr gut. An seinem ersten Tag fuhr er 450 Kilometer und am zweiten Tag fuhr er 450 Kilometer, im Dezember, und er kam aus dem Auto heraus." Von der Fitness des Japaner scheint Michael besonders angetan, denn deswegen könne er den ganzen Tag gleichschnelle Runden fahren und mittlerweile habe er bereits zwei komplette Renndistanzen mit Boxenstopps hinter sich. "Und dann fuhr er in Jerez im Januar wieder und an seinem Freitag legte er 630 Kilometer zurück."

Sam Michael ging sogar so weit, als dass er Nakajimas Fitness über jene mancher Rennfahrer stellte. "Es dürfte schwierig werden, einen Rennfahrer zu finden, der das tut was er geschafft hat. Sein Nacken ist hart wie ein Felsen, er hat sich über nichts beklagt. Er ist ein Junge, der sich auf einer steilen Lernkurve befindet, er hat das Auto nicht kaputt gemacht, er ist schnell und konstant. Er hat wirklich beeindruckt und für einen jungen Burschen ist das wirklich grandios."