Seit kurz nach Freitagmittag ist die F1Welt wieder um ein neues Auto reicher. Diesmal ist es eines, das rein farblich aber sehr nahe am alten geblieben ist. Der Williams FW29 ist aber generell eher eine Weiterentwicklung des Vorgängers als eine Design-Revolution. Das gab auch der Technische Direktor, Sam Michael, zu: "Der FW29 setzt die Design-Philosophie des FW28 mit einen Zero-Kiel fort. Die anderen nennenswerten Elemente des Designs sind ein weiterer Schritt beim Unterschnitt der Vorderkante des Seitenkastens, ein verbessertes Motoren- und Auspuff-Paket, um die Zuverlässigkeits-Probleme von 2006 in den Griff zu bekommen und ein schmaleres Oberdeck für bessere aerodynamische Effizienz."

Alex Wurz und Nico Rosberg sind schon auf die Saison gespannt, Foto: Sutton
Alex Wurz und Nico Rosberg sind schon auf die Saison gespannt, Foto: Sutton

Und noch ein paar weitere Unterschiede zum FW28 wollte Michael herausstreichen, wie etwa die großen Kühlkamine, die vor allem bei den ersten drei Saisonrennen Vorteile bringen sollen und eine schmalere Motorenabdeckung. Der größte Unterschied dürfte aber der neue Motor sein, da in diesem Jahr ein Toyota-Triebwerk für den Vortrieb sorgen wird und nicht mehr eines von Cosworth. Für Teamchef Frank Williams ist das neue Auto die Hoffnung auf einen großen Schritt vorwärts im Vergleich zum Vorjahr. "Ohne Frage war 2006 nicht unser bestes Jahr, aber ich bin erfreut, wie die ganze Williams-Belegschaft zusammengehalten hat und über den Winter ihre Anstrengungen verdoppelt hat", sagte Williams. Und gerade dieses Verhalten hat Williams laut eigener Aussage gezeigt, woraus seine Mitarbeiter geschnitzt sind. "Wie du dich in der Not verhältst, ist was wirklich zählt."

Nico Rosberg hat diese Not auf der Strecke miterleben dürfen, dennoch blickt er auch dank der Erfahrungen des vorigen Jahres zuversichtlich nach vorne. "Die Erfahrung des letzten Jahres wird mir in dieser Saison sehr viel helfen. Die Formel 1-Umgebung ist einzigartig und ich habe jetzt gelernt, wie man ihre verschiedenen Elemente handhaben kann." Wie es sich für eine Präsentation gehört, sprach Rosberg aber auch ein wenig über sein neues Arbeitsgerät: "In den vergangenen Wochen war jeder im Team sehr zuversichtlich und hat viel Mühe in das neue Auto gesteckt, also denke ich, das wir optimistisch einer sehr viel besseren Saison entgegen blicken können."

Das wird auch Alex Wurz tun, für den die kommende Saison alleine schon deswegen viel besser sein wird, weil er wieder Einsatzfahrer sein darf. "Obwohl ich tausende und tausende Formel 1-Kilometer in den vergangenen Jahren gefahren bin, hatte ich einfach nicht genug von dem richtigen Zeug - Rennfahren - also kann ich es gar nicht erwarten, bis die Saison losgeht", sagte der Österreicher, der meint, im ganzen Team viel Motivation zu verspüren.

Diese Motivation war auch aus dem Mund von Chefingenieur Patrick Head zu hören. Er sagte: "Natürlich starten wir jedes Projekt mit dem Anspruch, die Besten zu sein, egal ob es um Ingenieurs-Kunst oder Marketing geht und wir gehen jedes Rennen mit dem Ziel an, zu gewinnen. Aber wir sind nicht hier um das voraus liegende Jahr vorherzusagen, da das von mir verlangen würde, über die mögliche Leistungsfähigkeit unserer Rivalen zu spekulieren. Alles was ich sagen kann ist, dass wir als Organisation existieren, um zu Racen und jeder in der Firma hat über den Winter dafür gearbeitet und wir blicken schon gespannt auf Melbourne."