Jetzt ist es offiziell: Ich werde auch 2007 beim Spyker Team als Testfahrer fahren. Damit bin ich absolut zufrieden. Mir wurde vom Team versichert, dass ich bei allen 17 Rennen als Test- und Ersatzfahrer dabei bin. Das Team hat zwar noch andere Testfahrer verkündet, von denen ich natürlich nicht weiß, wann und wie oft sie zum Einsatz kommen werden, aber für mich zählt nur, dass ich an allen Rennwochenenden vor Ort bin, an allen Meetings beteiligt bin und auf diese Weise viel lernen kann. Nachdem es mit einem Stammcockpit leider nicht geklappt hat, war dies das nächste Ziel - und das habe ich erreicht.

Wie die Konstellation an den Freitagen ist, steht noch nicht fest. Die gesamte Freitagsfahrergeschichte ist durch die neuen Regeln noch in der Schwebe - werden überhaupt Freitagsfahrer eingesetzt, wann ja wie oft und wo? Das muss sich alles erst noch ergeben. Natürlich wäre ich über jedes Freie Training froh, das ich am Freitag fahren dürfte, aber rein logisch betrachtet, wäre es schon sinnvoller, die Stammfahrer fahren zu lassen.

Ich würde natürlich auch gerne Rennen fahren, aber durch meine Anwesenheit bei allen 17 F1-Grand Prix bin ich viel unterwegs, so dass es schwierig wäre noch in einer anderen Rennserie anzutreten, besonders weil die meisten anderen Serien irgendwann einmal terminlich mit der Formel 1 kollidieren. Wann ich das erste Mal testen werde, steht noch nicht genau fest, aber ich gehe davon aus, dass ich noch vor dem Saisonauftakt in Melbourne einmal im Auto sitzen werde.

Momentan haben natürlich die Stammfahrer und die Tests mit dem neuen Auto Vorrang, denn das Team hat seit dem Saisonfinale in Brasilien nicht mehr getestet. Aus meiner Sicht ist das aber kein Nachteil. Zwar hat man einige Testtage im Dezember und Januar ausgelassen, aber statt sinnlos mit einem anderen Auto oder gar Motor herumzufahren, hat man das Geld und die Energie lieber in die Entwicklung des neuen Autos gesteckt. Bevor man zwei, drei Wochen früher testet und dadurch wichtige Entwicklungszeit verliert, wartet man lieber etwas länger und hat ein ausgereiftes Auto. Dieser Plan sollte aufgehen.

Mein letzter Besuch beim Team war Ende Dezember, damals habe ich auch den neuen Technikchef Mike Gascoyne kennen gelernt. Wir haben uns beim Abendessen lange unterhalten und er machte auf mich einen sympathischen Eindruck. Das Wichtigste ist aber, dass er als erfahrener Mann viel frischen Wind ins Team gebracht hat.

Vorhersagen für die neue Saison lassen sich aber keine machen - weder im Hinblick auf unsere Leistungsfähigkeit, noch im Hinblick auf alle anderen Teams. Über den Winter gab es so viele Veränderungen bei den Fahrern, Ingenieuren und Teams, dass Prognosen noch schwieriger sind als bislang. Andererseits bin ich dadurch richtig gespannt, wie sich die Saison entwickeln wird und wer wo steht. Die Vorsaisontests geben uns diesbezüglich wenig Aufschluss. Wirklich wissen wir erst in Melbourne, wie gut alle sind.