Mit Spannung wurde das erste große Aufeinandertreffen der Topteams in Valencia erwartet. Dabei wurde der erste Testtag zu einer Geduldsprobe für alle Beteiligten. Denn das regnerische Wetter am Vormittag machte ein reguläres Testprogramm unmöglich. Erst als sich die Bedingungen gegen Nachmittag besserten, tat sich was auf der Strecke.

Und so scheint es, als konnte zumindest eines der großen Fragezeichen für die neue Saison in ein Ausrufezeichen geändert werden. Die Kombination Fernando Alonso und McLaren Mercedes funktioniert schon nach kurzer Zeit wie geschmiert. In den 85 Runden auf der Strecke war der Weltmeister im neuen MP4-22 mit 1:12.563 fast eine Sekunde schneller als der Rest. An der guten Performance der Silbernen konnte auch die Tatsache nichts mehr ändern, dass der Spanier sein Auto kurz vor Sessionende mit rauchendem Heck abstellen musste. Der Grund war laut McLaren ein kleines Ölleck.

Das gleiche Schicksal ereilte auch den neuen BMW-Sauber von Nick Heidfeld, just als er bei trockener Strecke mit dem Setup für das Auto anfangen wollte. Besser lief es für den zweiten Deutschen in Diensten von BMW. Testfahrer Sebastian Vettel, der bei seiner Premiere im F1.07 auf der nassen Strecke am Morgen mit der Startabstimmung beschäftigt war und später bei regulären Bedingungen 75 Runden fuhr. Mit 1:13.683 erreichte er die fünftbeste Zeit.

Premiere für Kimi Räikkönen im neuen F2007, Foto: Sutton
Premiere für Kimi Räikkönen im neuen F2007, Foto: Sutton

Eine Woche verspätet kam auch Kimi Räikkönen zu seinem Debüt im F2007. Der Finne fuhr mit 1:13.529 die fünftschnellste Zeit. Im Vorjahreswagen 248 F1 war Testfahrer Luca Badoer unterwegs, allerdings wurden seine Setup-Arbeiten vorzeitig durch technische Probleme gestoppt.

Konsequenzen aus den schlechten Wetterverhältnissen am ersten Tag in Valencia zog Renault und kündigte an, die Tests auf Freitag auszuweiten. So hielten sich Giancarlo Fisichella (34 Runden) und Nelson Piquet Jr. (27) zurück. Entsprechend bedient gab sich Fisichella. "Es war sehr frustrierend, die ganze Zeit darauf zu warten, dass sich die Bedingungen verbessern", sagte der Italiener. "Wir haben einen Tag verloren, aber das kann zu dieser Zeit schon mal passieren. Wir haben ja immer noch drei Tage und ich bin sicher, dass wir gute Fortschritte machen werden."

Renault-Testfahrer Piquet konnte in den nur 27 Runden mit 1:13.549 mit der zweitschnellsten Zeit beeindrucken. "Von meiner Seite aus lief heute alles okay. Aber die Arbeit hat gerade erst begonnen und es ist noch eine Menge zu tun bis zum Saisonbeginn."

Trotz eines Ausrutschers ins Kiesbett zeigte Franck Montagny eine starke Leistung im neuen Toyota, Foto: Sutton
Trotz eines Ausrutschers ins Kiesbett zeigte Franck Montagny eine starke Leistung im neuen Toyota, Foto: Sutton

Auch Toyota-Testfahrer Franck Montagny zeigte eine starke Leistung. Neben einem Aurutscher ins Kiesbett lieferte der Franzose mit 1:13.672 die drittschnellste Zeit des Tages. "Das Auto lief heute wirklich gut. Es ist jedoch schwer zu sagen wie konkurrenzfähig es wirklich ist. Aber wir hatten einen guten Start und es fühlt sich wesentlich besser an als der TF106B. Ich bin also richtig zufrieden mit meinen ersten Test des TF107," sagte Montagny. Neben dem jungen Testfahrer war Jarno Trulli führ Toyota auf der Strecke. Seine 1:13.735 bedeutete Platz sechs der Tagesrangliste.

Auch Rubens Barichello war im neuen Honda RA107 auf der Strecke. Allerdings spulte er nur 29 Runden ab und fuhr die neuntschnellste Zeit ein. Honda-Testfahrer James Rossiter war im Vorjahresauto unterwegs. Eher unglamourös war hingegen der Auftritt des neuen Red Bull. Mark Webber erreichte in seinen 27 Runden eine Bestzeit, die über drei Sekunden langsamer als die von Alonso war. Auch für Kazuki Nakajima im Interims-Williams war der Tag eher unerfreulich. Drei Rote Flaggen gingen auf sein Konto, davon zwei aufgrund von mechanischen Problemen. Ein weiteres Mal kam der Japaner von der Strecke ab.