Auch wenn die tatsächliche Optik des neuen Toro Rosso und des neuen Super Aguri noch nicht bekannt ist, so sind sich einige in der Formel 1 jedenfalls jetzt schon einig, dass deren wahrscheinliche Ableger Chassis von ihren Schwesterteams Red Bull und Toro Rosso illegal sein werden. So soll es ab 2008 unter dem neuen Concorde Agreement zwar möglich sein, das Chassis von einem anderen Team zu nutzen, 2007 ist das aber nicht so.

Einer der größten Kritiker der vorgezogenen Chassis-Teilung ist neben Spyker Teamchef Colin Kolles auch Frank Williams. Er sagte nun gegenüber dem Guardian: "Ich bin absolut gegen das gemeinsame Nutzen von Chassis und wir bei Williams glauben nicht, dass es unter den momentanen Regeln legal ist." Damit spielte er darauf an, dass sich Toro Rosso und Super Aguri mit ihren geplanten "Kopien" durchaus im legalen Rahmen wähnen, da die Chassis, die sie nutzen werden, nicht direkt von Red Bull oder Honda gemacht werden, sondern von Neben-Firmen, wodurch die aktuellen Regeln umgangen werden.

Gerhard Berger sieht sich im Recht, Foto: Sutton
Gerhard Berger sieht sich im Recht, Foto: Sutton

Doch diese Winkelzüge scheinen für Williams nicht wirklich der Kern der Formel 1 zu sein. "Wir sind das, was man ein Traditionsteam nennen könnte, das daran glaubt, dass wir da draußen um zwei WM-Titel kämpfen - einen um den besten Fahrer der Welt und einen für den Konstrukteur, der das beste Auto der Welt baut. So wie ich das sehe, ist es absolut auf schwarz und weiß in den Regeln, dass jedes Team sein eigenes Chassis bauen muss." Und laut Williams könnte das auch 2008 noch so sein, da er meint, dass mit den momentan vorgelegten Regeln, noch nicht das letzte Wort über Kundenchassis gesprochen seien.

Toro Rosso Mitbesitzer Gerhard Berger sieht sich trotz angedrohter juristischer Schritte von Williams und auch Spyker nach wie vor im Recht. Der Österreicher hatte gegenüber Autosport gesagt: "Williams und die anderen Teilnehmer sind nicht die Leute, die der FIA die regeln diktieren. Am Ende muss das die FIA oder ein Richter tun. Wir haben vor langer Zeit eine Entscheidung getroffen, diesen Weg zu gehen und wir haben das mit verschiedenen Anwälten sehr genau geprüft, mit einem offenen Blick für alles. Wir haben immer die gleiche Antwort bekommen. So wie die Regeln geschrieben sind, wie das Concorde Agreement geschrieben ist, sollte es perfekt für das passen, was wir tun."