Zwei Jahre lang hat Renault der Formel 1 in den WM-Tabellen seinen Stempel aufgedrückt. Nach den Doppel-Weltmeistertiteln 2005 und 2006 hofft das Team an die Erfolge der vergangenen beiden Jahre anzuschließen und hat dementsprechend einiges an Arbeit in den neuen Boliden mit dem Namen R27 gesteckt.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Kompatibilität mit den Reifen gelegt, Foto: Renault
Besonderes Augenmerk wurde auf die Kompatibilität mit den Reifen gelegt, Foto: Renault

So wird generell davon gesprochen, dass die Aerodynamik einen weiteren Schritt nach vorne bedeutet was die allgemeine Effizienz betrifft. Zudem wurde ein neues verzögerungsfreies Sieben-Gang-Getriebe verwendet und großes Augenmerk auf besonders hohe Flexibilität bei den Setup-Möglichkeiten gelegt. Damit wurde vor allem den neuen Reifen Rechnung getragen, für die die Abstimmung eine eigene Herausforderung ist.

Der Technische Direktor von Renault, Bob Bell, meinte: "Ich bin sehr stolz auf die Arbeit des Teams am R27. Wir hatten zwei Saisons mit außergewöhnlichem Erfolg, aber es gibt keine Selbstzufriedenheit bei Renault. Performance unter stabilen Regeln zu finden, unterliegt immer dem Gesetz des abnehmenden Nutzens, aber unsere technische Gruppe hat immer hart gearbeitet, um Neues zu finden und sicherzustellen, dass das neue Auto in allen Bereichen einen wirklichen Schritt nach vorne im Vergleich zum Vorgänger bedeutet."

Relativ wenig ging dabei beim Motor, da die Motoren-Einfrierung Innovationen verhindert hat. Deswegen ist der Motor mit dem Namen V8 RS27 auch ein direkter Nachfolger des V8 RS26, der bei den Rennen in China und Japan im vergangenen Jahr eingesetzt wurde. Lediglich ein kleines Retuning im Rahmen der Regeln wurde durchgeführt, um für das Drehzahllimit von 19.000 Umdrehungen das Beste aus dem Aggregat herauszuholen.

Deswegen gab der stellvertretende Managing Direktor für den Motorenbereich Rob White auch zu Protokoll, dass die Arbeit für 2007 ganz anders war, als in den vergangenen Jahren. "Anstatt einen neuen Motor zu designen, wie wir das in jeder Saison seit 2001 gemacht haben, haben die Regeln unsere Arbeit darauf beschränkt, zu optimieren, wie der Motor innerhalb des Drehzahllimits von 19.000 Umdrehungen läuft. Unsere Entwicklungsarbeit wurde innerhalb der Rahmenbedingungen der neuen Regeln durchgeführt und obwohl der Motor RS27 heißt, enthält er nur zehn Prozent an neuen Teilen - verglichen mit 95 Prozent in den vergangenen Jahren", erklärte White.

Die Aerodynamik ist besonders ausgeklügelt, Foto: Renault
Die Aerodynamik ist besonders ausgeklügelt, Foto: Renault

Dennoch sieht er den Motor als einen der am weitesten entwickelten auf der Welt an, der in einem extremen Umfeld und nur einer kleinen Fehlertoleranz arbeiten muss. "Wie immer wird unser Ziel sein, das einzig akzeptable Ziel für einen Spitzenmotor in der Formel 1 zu erreichen: Null-Defekt-Zuverlässigkeit. Wir haben hart gearbeitet, das für die bevorstehende Saison mit konkurrenzfähiger Leistung zu vereinen", sagte White.

Am Chassis und am weiteren Innenleben neben dem Motor ist um einiges mehr passiert. Bob Bell meinte: "Das Aerodynamik-Paket ist noch ausgeklügelter als in den vergangenen Jahren, während die Gewinne vom neuen Getriebe auf der Strecke beachtlich waren. Wir haben die mechanische Konfiguration der Aufhängung konstant gehalten, um die Anforderungen des neuen Bridgestone Potenza Reifens so genau wie möglich zu verstehen. Wir haben Ende 2006 einen erfolgreichen Start beim Anpassungs-Prozess gehabt und das wird bis zum ersten Rennen so weitergehen."