Keine Präsentation ohne große Presserunde mit den wichtigsten Teammitgliedern. Zum einen gab es da das Trio Mario Theissen, Willy Rampf und Peter Sauber, dass der wartenden Journalistenmeute Rede und Antwort stand. Wie üblich ergab sich dabei ein bunter Mix aus Technikbesprechung und scherzhaften Nebenfragen.

Ein gutes Beispiel dafür waren gleich die ersten beiden Auskünfte, die Rampf und Theissen erteilen mussten. Rampf durfte über die Wheelbase des F1.07 erzählen, die eigentlich gleich geblieben ist. Theissen wurde hingegen gefragt, wer den besser geschlafen habe, er oder McLaren Teamchef Ron Dennis, dessen Rennstall am Vorabend kolportierte zwei Millionen Euro in den Präsentations-Äther geblasen hatte. "Ich habe jedenfalls gut geschlafen", meinte Dennis' Pendant bei BMW Sauber.

Doch im Großen und Ganzen ging es doch um wichtige Dinge, welche von den Herren auf der Bühne besprochen wurden. So verriet Theissen, dass die Kraftübertragung und die Elektronik im Formel 1-Boliden gleich funktioniere, wie bei den Straßenautos, was auch gleich zu der Frage führte, warum denn das Team überhaupt eine neue Elektronik entwickelt hat, da doch bald die einheitliche kommt. "Vor zwei Jahren haben wir das noch nicht gewusst. Wir hätten es dann vielleicht nicht gemacht", meinte Theissen, "Es hilft aber vielleicht in der Zukunft. Denn es gibt Gespräche, dass ab 2011 die Elektronik völlig frei wird."

Es ging auch weiterhin um die Zukunft und zwar um jene der Formel 1, die in Person der Youngsters Robert Kubica, Sebastian Vettel und Timo Glock bei BMW Sauber unterwegs ist. "Es sieht vielleicht so aus, dass wir immer nach jungen Fahrern suchen. Es ist ja auch außergewöhnlich einen 19- und einen 22-jährigen im Team zu haben. Robert ist in der vergangenen Saison gewachsen", sagte Theissen, dem der Pole von Peter Sauber empfohlen worden war. Vettel und Glock haben sich in der Vergangenheit selbst empfohlen, vor allem in der richtigen Rennserie. "Sebastian und Timo haben in der Formel BMW begonnen, daher kennen wir sie sehr gut", erklärte der Teamchef.

Doch damit war es mit den Fahrern auch genug. Schließlich ging es ja um das neue Auto, beziehungsweise dessen Innenleben. Wie bei Präsentationen in diesen Tagen üblich, durfte Theissen darüber sinnieren, was denn am Motor überhaupt noch gemacht werden konnte. Dabei erklärte er, dass mit Stichtag 15. Dezember das spezifische Design für die Motoren abgegeben werden musste. Nun werde daran gearbeitet, dass auch so zu verwirklichen.

Endlich fix bei der technischen Seite angekommen, war dann auch Willy Rampf mehr gefragt. Es kam allerdings nicht überraschend, dass das Chassis ein Resultat des Windtunnels ist. Dorthin musste das Team wegen der neuen härteren Reifen übrigens nicht zurück. "Wir wussten schon recht früh, was zu erwarten war. Wir haben dann unsere Erfahrung genutzt und das deswegen beim Design berücksichtigt", sagte Rampf.

Peter Sauber konnte bei alldem nicht viel mitreden, er musste aber auch zugeben, dass er auch im Team nicht mehr wirklich etwas mitzureden hätte - ein leichtes Schmunzeln verriet aber, dass seine Meinung durchaus nicht ungefragt ist. Insgesamt zeichnete sich aber Zufriedenheit in seinem Gesicht ab, denn er sah bereits die vorige Saison als guten Schritt nach vorne.

Somit musste nur noch geklärt werden, welche Schritte in der kommenden Saison gesetzt werden sollen. Für Mario Theissen ist das ganz klar der Vorstoß in die Top Vier. Auf dem Weg dorthin will er auch an seiner Idee festhalten, Sebastian Vettel an Grand Prix Freitagen zum Einsatz kommen zu lassen. "Es ist wichtig, dass die Fahrer als Team funktionieren. Es geht auch um den Transfer von den Tests zu den Rennen", begründete Theissen die Entscheidung.

Sonst hat sich an dem, was er zuvor bereits als Ziele geäußert hatte, nicht viel geändert. Podiumsplätze aus eigener Kraft und wenn den anderen etwas passiert vielleicht der große Wurf. Aber schließlich sollen ja nicht die Ziele durch ein neues Auto geändert werden, sondern das neue Auto dazu beitragen, die Ziele zu erreichen.