Vor einer Woche gab die FIA die Gründung einer neuen F1-Kommission mit Beteiligung der Automobilhersteller bekannt. Das war das einzige Lebenszeichen von der vor einigen Monaten noch sehr aktiven Hersteller/FIA-Front. Ansonsten ist es momentan verdächtig ruhig. "Wir befinden uns gerade in einem konstruktiven Prozess und diskutieren die Zukunft des Sports", verriet BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen im Rahmen des BMW Sauber-Launch in Valencia. "Ich sehe die Chance nach all den Kämpfen der Vergangenheit gemeinsam etwas Vorteilhaftes für alle zu schaffen."

Diesen Zwischenstand bestätigte auch ein Sprecher der Herstellervereinigung GPMA gegenüber motorsport-magazin.com. "Seitdem sich die Hersteller, Teams und FIA über die Grobstruktur der Zukunft einig sind, finden in der Tat Gespräche statt, um den intensiveren Austausch zwischen den Parteien zu realisieren." Noch sei es aber zu früh um über Form, Timing und Details zu sprechen.

Denn ganz Eitelsonnenschein ist die FIA-/GPMA-Welt noch nicht. Das verdeutlichen allein die folgenden Worte von Mario Theissen: "Wir sind nicht gänzlich zufrieden, aber wir akzeptieren die Situationen, stärker in alles integriert zu sein." Einer der Streitpunkte ist wie immer das Reglement: "Wir sind in der F1, um die Kernpunkte unserer Marke zu repräsentieren: dabei geht es vornehmlich um Technologie. Es wäre schön, wenn wir hier beim Reglement mehr Freiheiten hätten." Trotzdem gestand Theissen, dass man einen Mittelweg zwischen Technik und Kostenkontrolle finden müsse. Insofern kann er die Motoreneinfrierung durchaus nachvollziehen, auch wenn BMW deswegen seinen Anfang 2006 in Entwicklung gegebenen Motor für 2007 zur Jahresmitte einstampfen musste.