Dreimal traf sich die Formel 1 im Dezember zu gemeinsamen Wintertestfahrten. Nick Heidfeld hat dabei eine Veränderung ausgemacht: "Es sah so aus, als ob alle näher zusammengerückt sind", verriet er im Rahmen des BMW Sauber Launch in Valencia. "Es wird also auch ohne Michael spannend sein."

Viel Spannung könnte auch aus dem Teamduell der beiden BMW Sauber-Piloten entstehen. Schon im letzten Jahr lieferten sich Nick und Robert Kubica einige packende Duelle. Nominell ist der Mönchengladbacher die Nummer 1 im Team, aber das bedeutet ihm nichts.

"Es macht keinen Unterschied, wer die Nummer 1 oder 2 ist", wiederholte er immer wieder. "Es kommt nicht darauf an, wie alt man ist oder wie erfahren man ist - es geht nur darum, wie gut man das Team mitziehen kann. Wenn man gute Ideen hat, schnell ist und gute Arbeit leistet, spielt es keine Rolle. Es gibt vielleicht auf dem Papier einen Nummer 1-Status, aber in der Realität hat das keine Bedeutung. Ich war in der Vergangenheit selbst schon die Nummer 2, aber das hat sich dann nach einem halben Jahr geändert. Stell Dir vor ich wäre ständig eine Sekunde langsamer, dann wäre ich nicht lange die Nummer 1."

Eines gefällt Nick aber schon: Seitdem seine beiden Ex-Sauber-Teamkollegen Kimi Räikkönen und Felipe Massa zu Ferrari gewechselt sind, wird auch seine Leistung in der Vergangenheit etwas besser beachtet - immerhin hat er beide geschlagen. Im Duell gegen seinen aktuellen Teampartner Robert Kubica sieht er in diesem Jahr eine ausgeglichene Ausgangslage. Im letzten Jahr war Kubica noch der hoch gelobte Neuling, der den Platzhirsch unter Druck setzte. Ab sofort sieht Nick beide auf einem Level.

Insgesamt ist Nick also mit seiner Lage zufrieden. "Ich bin momentan in der besten Positionen überhaupt, seit ich in der Formel 1 bin", sagte er. "Mein Ziel ist es, die WM zu gewinnen und ich wäre nur enttäuscht, wenn ich nie um die Weltmeisterschaft fahren könnte, weil mir immer ein konkurrenzfähiges Auto gefehlt hat."

Wie nah der F1.07 an einem Spitzenauto dran ist, erfuhr er zum ersten Mal beim Roll-Out in Valencia. "Die ersten Runden sind immer extrem wichtig, weil einem das erste Gefühl schon sehr viel über das Auto verrät", betonte er. "Dabei geht es nicht unbedingt nur um die Rundenzeiten, sobald man ans Limit geht, kann man sehr schnell sehen, wie gut ein Auto ist." Vom F1.07 erwartet Nick einen "ziemlich großen" Schritt. "Aber es kam in der Vergangenheit schon häufiger vor, auch bei anderen Teams, dass man ein Auto für gut hielt und dann ist man damit gefahren und es war nicht so gut." Das erwartet er aber nicht, weil er den BMW Sauber-Windkanal für sehr zuverlässig hält. Die Zielsetzung für 2007 legte er dennoch niedrig an: "Mein Ziel ist es besser als Platz 8 in der Fahrer-WM zu sein - das ist bislang meine beste Platzierung gewesen."