Schon bei der alljährlichen Skiwoche in Madonna di Campiglio hat es sich angedeutet: 2007 wird bei Ferrari vieles anders sein. Teamchef Jean Todt ließ sich durch seinen designierten Nachfolger Stefano Domenicali vertreten und weilte stattdessen bei wichtigen Geschäften in Maranello. Ross Brawn war beim Fischen, an seiner Stelle war der neue Technikchef Mario Almondo in Madonna. Und Michael Schumacher fehlte komplett. Er ging am Samstag mit Jean Todt in Mailand shoppen, hielt sich aber sowohl vom Event im Schnee als auch von der Fahrzeug-Preview in Fiorano fern. Stattdessen stand er in der Box und begutachtete erstmals live das neue Arbeitsgerät von Kimi Räikkönen und Felipe Massa - nicht mehr sein eigenes.

"Das ist ein Beweis für die neue Ära bei Ferrari", sagte Jean Todt am Sonntag im Rahmen der Preview des F2007. "Die kommende Weltmeisterschaft wird ein harter Kampf gegen starke und ambitionierte Gegner." Ferrari sei aber ebenfalls ambitioniert und versuche auch stark zu sein. "Wir haben bei den Simulationen bei der Wettbewerbsfähigkeit auf allen Bereichen Verbesserungen gesehen. Das müssen wir jetzt auf der Strecke bestätigen, denn am Ende zählt immer nur die Stoppuhr." Todts Vorgabe ist deshalb simpel: "Im letzten Jahr waren wir konkurrenzfähig, aber nicht zuverlässig genug. Jetzt müssen wir zu den Verhältnissen der Jahre 2000 bis 2004 zurückkehren." Die neue Ära soll also wie die alte verlaufen.

Beim Frühstück am Sonntagmorgen fragte Todt seinen Ex-Fahrer, ob es nicht schwer ist, kein Fahrer mehr zu sein. "Er hat mir geantwortet, dass es nicht so ist, dass er genug Go-Karts hat, wenn er mal Lust bekommt zu fahren. Möchte er auch den F2007 probieren, dann würden wir ihm auch diesen Wunsch erfüllen."