Stillstand ist in der Formel 1 Rückschritt, davon ist Renault-Chefingenieur Pat Symonds überzeugt. "Sogar ein sehr schneller Rückschritt", betonte der Brite bei seinem Auftritt auf der Autosport International Show in Birmingham. "Die Fortschritte im Laufe eines Jahres sind einfach phänomenal und ohne sie ist man ganz schnell weg vom Fenster."

Weg von Renault ist der zweifache Weltmeister Fernando Alonso, den die Franzosen auf jeden Fall vermissen werden. "Er ist ein toller Fahrer und hat fantastische Arbeit geleistet", lobte Symonds. "Er ist ein großer Verlust für uns, aber in diesem Jahr gibt es bei vielen Teams viele Veränderungen, das macht 2007 sehr interessant."

Aber nicht nur die Fahrerwechsel und Veränderungen hinter den Kulissen der anderen Teams sind für Symonds interessant. Auch er tritt bei Renault in die zweite Reihe zurück und kümmert sich mehr um andere Dinge, etwa die Zukunft des Teams und des Sports. An seiner Stelle sollen jüngere ihr Können an der Strecke beweisen. Gleiches gilt übrigens auch auf der Strecke. Dort setzt Symonds viel Vertrauen in Heikki Kovalainen.

"Ich habe in meinen vielen Jahren mit vielen Weltmeistern wie Michael Schumacher, Ayrton Senna und Nelson Piquet gearbeitet", so Symonds. "Wenn ich Heikki ansehe, erkenne ich vieles von ihnen in ihm wieder." Dabei benötigt ein Fahrer heutzutage nicht nur das Talent, ein Auto auf der Geraden und vor allem in den Kurven schnell zu bewegen. "Das war schon immer nur ein Teil des Ganzen." Man benötige auch eine gewisse Rennintelligenz, um ein Rennen zu verstehen und das Auto auch einmal zu schonen, um zu einem anderen Zeitpunkt besser attackieren zu können. "Bei Heikki sehe ich verdammt viel dieser Rennintelligenz."

Er mag vielleicht in seinem Testjahr bei Renault etwas eingerostet sein, aber er sei auch ein Naturtalent. "In einem Jahr werden wir sicherlich auf einige fantastische Rennen von ihm zurückblicken können." Sogar einen Sieg möchte Symonds nicht ausschließen. "Das könnte passieren. Gleichzeitig werden wir aber auch auf einige spektakuläre Fehler zurückblicken können. Und uns fragen: Wie um alles in der Welt konnte das nur passieren?" Aber genau das gehöre zum Lernprozess eines jungen Piloten dazu. Denn auch hier gilt: Stillstand ist Rückschritt.