Vor einem Jahr gab Toyota ein Ziel aus - den ersten GP-Sieg. "Das haben wir 2006 nicht erreicht", gestand TMG-Präsident John Howett. "Deshalb wollen wir diese Herausforderung 2007 erneut annehmen." Obwohl man einen Erfahrungsrückstand auf die Top-Teams habe, wolle man vom ersten Rennen an attackieren.

Mit einer Frage sahen sich trotzdem alle Toyota-Verantwortlichen im Laufe des Launches konfrontiert: Was fehlt noch zum Sieg? "Die Frage kann man wohl jedem Team außer Renault und Ferrari stellen", wehrte Pascal Vasselon ab. "Heutzutage benötigt man ziemlich viele Zutaten, um zu siegen." Neben dem Speed sei der wichtigste Faktor die Zuverlässigkeit, die Toyota im letzten Jahr noch fehlte.

Howett spricht deshalb von klaren Verbesserungen: "Wir müssen die Performance unseres Autos verbessern. Es geht um die Balance im Laufe eines Wochenendes, die Aerodynamik unter Rennbedingungen, das Design der Aufhängung und darauf haben wir uns konzentriert." Im Vergleich zur Konkurrenz steht jedenfalls fest: "Wenn man gewinnen möchte, muss man alle schlagen", so Howett. "Da spielt es keine Rolle gegen wen man fährt. Wir müssen gut genug sein, es gegen alle aufzunehmen." Und zwar aus eigener Kraft. "Wir dürfen nicht auf unser Glück warten, wir müssen unseres eigenen Glückes Schmied sein."

Ralf Schumacher hielt sich hingegen aus der Diskussion heraus, was Toyota noch zum Sieg fehlt. "Wenn Du die Antwort hast, kaufe ich sie Dir ab", sagte er lächelnd. "Manchmal ist es viel schwieriger um einen 5., 6. oder 7. Platz zu kämpfen, als ein Rennen zu gewinnen. Vorne kann das Leben manchmal viel einfacher sein. Mein erster Sieg war eines der einfachsten Rennen meiner Karriere."

Ob er diese Karriere auch nach dem Ende seines Vertrages im nächsten Jahr bei Toyota fortsetzt, wird sich im Laufe der Saison entscheiden. "Wir wollen abwarten, ob wir ihm ein passendes Auto bieten können", sagte Howett gelassen. "Danach werden wir uns zusammensetzen und verhandeln. Beide Seiten sind sehr entspannt." Mit Jarno Trulli habe man den Kontrakt derweil um drei Jahre verlängert, weil man mit seinen Leistungen zufrieden gewesen sei und an ihn glaube. "Mit einem guten Auto, kann er gute Ergebnisse liefern.

Zudem sorgt die gleich bleibende Fahrerpaarung natürlich für eine gewisse Kontinuität und Stabilität, die Ralf als Vorteil auslegt. Im Vergleich zu einigen anderen Teams habe man als einziges die gleichen Fahrer und die gleichen Reifen - nur hinter den Kulissen fehlt die Konstanz bei den Weiß-Roten.

Nach dem Abschied von Mike Gascoyne im letzten Jahr hat der neue Technikchef Pascal Vasselon aber nicht viel verändert. "Das technische Team war intakt. Um im Motorsport erfolgreich zu sein, muss das technische Team lange stabil bleiben", betonte der Franzose. Seine größte Änderung war, dass jetzt alle Leute mehr in die Entscheidungen und Prozesse eingebunden sind. So könne jeder Einzelne seinen Beitrag zum Auto leisten und gebe nicht nur einer an der Spitze vor, wo es lang geht. Wenn man das mache, schöpfe man schließlich nicht alle vorhandenen Kapazitäten aus. Und das ist bitter notwendig, wenn man 2007 die Vorgabe erfüllen will. Denn im Januar 2008 möchte sicher keiner der Herren Howett, Vasselon oder Marmorini noch ein drittes Mal den ersten Sieg zum Ziel ausrufen.