Alles neu bei Ferrari? Nicht ganz: Auch ohne Michael Schumacher geht die Welt nicht unter und auch ohne Michael Schumacher beginnt das neue Jahr wie üblich - mit einem Skievent in Madonna di Campiglio. Dort stellte sich Kimi Räikkönen erstmals als Ferrari-Pilot den Fragen der Medienvertreter. Verändert habe er sich nach dem Wechsel zur Scuderia aber nicht, und das soll auch so bleiben; obwohl zuletzt Kritik aufkam, dass Kimi seine Arbeitseinstellung und seinen Stil ändern müsse, um bei Ferrari Erfolg zu haben.

"Ich werde mich nicht ändern", betonte er. "Selbst mit einem anderen Stil wären die Ergebnisse bei McLaren nicht anders gewesen. Das Problem war nicht meine Trainingsart oder mein Privatleben, es lag daran, dass unser Auto nicht standfest und schnell genug war." In diesem Punkt stimmt ihm übrigens auch sein Ex-Chef Ron Dennis zu. Räikkönen kümmert es in seiner Iceman-Art ohnehin nicht, was andere denken oder sagen. "Ich bin auch nicht Michael Schumacher und das Team erwartet das auch nicht von mir", wiederholte er auch die Worte seines neuen Teamchefs Jean Todt. "Ich arbeite anders. Wir müssen den besten Weg finden zusammenzuarbeiten und dann sehe ich keine Probleme."

Das neue rote Trio: Kimi, Felipe und Testfahrer Luca Badoer., Foto: Ferrari Press Office
Das neue rote Trio: Kimi, Felipe und Testfahrer Luca Badoer., Foto: Ferrari Press Office

Bislang hat er sich gut eingelebt. "Es war für mich bisher viel einfacher hier zu arbeiten als bei jedem anderen Team." Allerdings gilt zu bedenken, dass Kimi noch kein einziges Mal im Auto gesessen und wirklich gearbeitet hat. "Angeblich sollte es hier schwieriger sein, aber es war genau andersherum", beteuerte er. "Ich erwarte eine gute Beziehung zum Team und viel Spaß." Den Druck bei einem Top-Team zu fahren, kennt er schon aus seiner McLaren-Zeit. "Das ist normal, aber ich werde einfach mein Ding durchziehen. Ferrari ist in Italien eine große Sache und die Fans erwarten viel, aber ich werde mein Bestes geben."

Das gilt auch für Felipe Massa, der als Konstante im Team verblieben ist und damit bestätigt, dass sich 2007 nicht alles für die Roten ändert. "Kimi und ich sind auf einem Level, aber ich bin gereift und habe bei Ferrari mehr Erfahrung gesammelt - die letzte Saison war fantastisch", erinnerte er sich an seine beiden ersten GP-Siege zurück. "Ich habe in der Türkei und Brasilien gewonnen; jetzt möchte ich noch öfter siegen."

Diese Siege und die gute Beziehung zum Team könnten ihm zum Vorteil gereichen. "Ich bin im Team hoch angesehen und kann konkurrenzfähig sein. Die Saison wird anders, möglicherweise spannender, denn es gibt viele Teams auf dem gleichen Level." Dazu zählt er neben Ferrari natürlich auch Renault und McLaren. "In diesem Jahr wird die WM enger, weil Schumacher nicht mehr da ist, aber Alonso und auch Räikkönen sind sehr stark. Außerdem müssen wir abwarten, was Renault und die anderen Teams erreichen können." Und neben all diesen Favoriten gibt es natürlich auch noch ihn selbst, der gerne um Siege und den Titel mitfahren würde.