Die FIA und die Hersteller sind sich einig. Die Aussage ist nicht neu, aber sogar als diese Aussage neu war, gab es schon ein paar Punkte, worüber zwischen den beiden Gruppen Einigkeit herrschte. Dazu gehörte auch, dass mittels einer Veränderung im Reglement der Aerodynamik, die Überholtätigkeit auf der Strecke angeregt werden sollte.

Das führte dazu, dass die FIA den Centreline Downwash Generating (CDG) Wing vorstellte, der im Prinzip ein zweigeteilter Heckflügel war. Vergangenen September haben die Teams eine Alternative dazu vorgestellt, die sich auf die Erhöhung des mechanischen Grip stützte, was wieder einmal gezeigt hat, dass sich Hersteller und FIA auch dann nicht einig sind, wenn sie sich einig sind. Um weitere Missverständnisse oder Chaos zu vermeiden, hat jetzt der Chef-Aerodynamiker von BMW Sauber, Willem Toet, dafür plädiert, auf beiden Seiten zusammenzuarbeiten, damit es bei den neuen Regeln vor allem keine Schlupflöcher gibt.

"Eine der Gefahren, wenn man einen einfachen Satz von Regeln aufstellt, ohne genauer nachzuforschen ist die, dass die Teams dann an ihrer individuellen Leistung arbeiten und das kann dem schaden, was es ursprünglich hätte sein sollen", meinte er gegenüber Autosport. Denn sein Interesse müsse dem Team gelten und er müsse dem Team voran helfen. "Also, wenn ich das Gute, dass das CDG-Konzept bringt, entferne, aber dabei mein Auto schneller mache, dann werde ich keine Wahl haben. Ich werde das tun müssen", erklärte Toet.

Deswegen ist es für ihn auch besonders wichtig, das man mit Leuten wie ihm oder dem Technischen Direktor von BMW Sauber, Willi Rampf, spreche, um vernünftige Regeln zu entwerfen, bei denen die Teams die Prinzipien nicht mittels Details zerstören können. Und genau hier sieht er auch eine große Gefahr. Denn Toet ist der Meinung, dass es im Interesse von FIA und Herstellern ist, die Rennen in der Formel 1 wieder spannender zu machen. "Was die FIA braucht und wovon auch jeder weiß, dass es benötigt wird, ist Forschung, um das Überholen zu verstehen. Die FIA hat es mathematisch studiert und die Hersteller haben sich zusammengetan und ein paar Windkanal-Versuche gemacht. Beide haben ein paar wertvolle Punkte und die FIA spricht jetzt mittels der Technical Working Group davon, sich mit den Herstellern zusammenzutun und etwas anständige Forschung zu betreiben, was ich willkommen heiße", sagte Toet.

Denn, so erklärte Toet weiter, wenn die Popularität der Formel 1 sinke, dann würden alle ihre Jobs verlieren und dann könnte man nicht mehr mit den Spielzeugen herumspielen. "Wir wollen alle, dass die Formel 1 gesund ist. Es ist einfach besser, wenn das Rennfahren besser ist."