Darf man der Meinung von Keke Rosberg glauben, dann wird die Paarung Kimi Räikkönen und Ferrari ein besonders gutes Jahr 2007 haben. "Er wird brillant schnell sein. Es ist beinahe dumm die Frage zu stellen", meinte er gegenüber Autosport als er danach gefragt wurde, wie sein Landsmann als Ersatz für Michael Schumacher Abschneiden werde.

Er war auch nicht darum verlegen, zu begründen, warum der reine Speed für Räikkönen genügen wird. "Ich denke, er ist der schnellste Fahrer im Paddock und das ist alles, was Ferrari von ihm braucht. Ich glaube nicht, dass Michael der war, der Ferrari zusammengehalten hat, so gut er auch war. Das Team kann sich selbst zusammenhalten, wenn es einen schnellen Fahrer im Auto hat. Jean Todt ist ein kluger Teamchef und er wird in der Lage sein, mit Kimi eine starke Beziehung aufzubauen. Es ist ein schöner Wechsel für ihn", meinte der Weltmeister von 1982.

Michael Schumachers ehemaliger Ferrari-Teamkollege Rubens Barrichello glaubt hingegen, dass es nicht so einfach sein wird. "Die Leute um Michael hatten so viel Glauben in das, was er sagt, dass sie sich alle an eine andere Philosophie werden anpassen müssen, wenn er und Ross [Brawn] nicht da sind", erklärte der Brasilianer. Deswegen sei es auch wichtig, welches Feedback Räikkönen in dieser Zeit des Wechsels geben könne. Aber seine Beziehung zum Team wird laut Barrichello vor allem von einer Sache abhängen: "Wenn er gleich gewinnt, wird er geliebt. Wenn er das nicht tut, wird die Beziehung nicht lange halten. Wenn du mehr gewinnst, dann ist die Liebe da."

Mit so etwas wie Liebe beschäftigt sich Renault Chefingenieur Pat Symonds nur selten. Doch auch er weiß, welche tragende Rolle Ross Brawn bei Ferrari gespielt hat und meint deswegen, dass die Auszeit des Briten für ein paar Unwegsamkeiten sorgen könnte. "Er [Kimi] hat einen harten Job vor sich. Ross hat einen super Job dabei gemacht, das Team zusammen zu schweißen. Er hat daraus ein sehr klares, logisches und zielorientiertes Team gemacht. Es gibt eine große Gefahr, dass das ohne Ross verloren geht", meinte Symonds.

Für ihn werde sich der Charakter des Teams dann zeigen, wenn die ersten Ergebnisse nicht nach Wunsch seien, sagte Symonds weiter. "Wenn so etwas zu passieren begonnen hätte, als Ross dort war, wäre er darauf gestampft und hätte es wieder eingerenkt." Dass dem jetzt nicht auch so sein würde, meinte Symonds damit nicht, er wolle aber zuerst abwarten und sehen, was sich entwickelt. "Ich denke nicht, dass es einfach wird, vor allem mit den italienischen Medien, die da Einfluss nehmen und aufhetzen. Es ist ein harter Job."