Fahrer & Teams

Die offensichtlichen Veränderungen dürften allen bekannt sein: Fernando Alonso hat sein Renault-Cockpit gegen eines von McLaren Mercedes eingetauscht, Kimi Räikkönen wechselte dafür zu Ferrari, um Michael Schumachers Auto zu übernehmen. Das zweite McLaren-Auto wird von Neuling Lewis Hamilton gesteuert. Bei Renault tritt ebenfalls in Rookie in Aktion: Heikki Kovalainen sitzt im Ex-Auto von Alonso. Weiter hinten in der Startaufstellung fährt Mark Webber neuerdings für Red Bull, Anthony Davidson gibt sein Debüt für Super Aguri und Alexander Wurz kehrt mit Williams ins Renngeschehen zurück. Mit Adrian Sutil bestreitet zudem ein deutscher Rookie seine Debütsaison für Spyker.

Der Weltmeister sitzt 2007 in einem silbernen Auto., Foto: Sutton
Der Weltmeister sitzt 2007 in einem silbernen Auto., Foto: Sutton

Auch unter der Haube wird sich einiges ändern: Williams fährt wieder mit Herstellerpower, anstelle von Cosworth treibt nun Toyota die Blauen an. Bei Red Bull werden die Motoren der beiden Top-Teams von 2006 intern verschoben: RBR fährt nun mit Renault-Aggregaten, Toro Rosso mit italienischer Power aus Maranello. Ferrari stattet 2007 übrigens auch Spyker mit Motoren aus. Strittig könnte das Design des STR2 werden, der möglicherweise dem RBR3 wie ein Reifen dem anderen gleichen könnte. Auch bei Super Aguri könnte ein zu sehr an den Honda RA106 angelehnter SA07 für viel Ärger mit der Konkurrenz sorgen.

Bei den Farben wird sich ebenfalls einiges tun. Das Spyker Team wechselt zum dritten Mal in ebenso vielen Jahren den Namen; von Jordan über Midland zu Spyker. Das Auto dürfte das Orange des Vorjahres beibehalten. Die gleiche Farbe wird wohl auch bei Renault ins Spiel kommen. Der neue Hauptsponsor ING hätte am liebsten sogar einen Ferrari komplett in Orange umlackiert - zumindest beim ersten Rennen einer möglichen Partnerschaft. Also können wir uns darauf einstellen, dass wenigstens beim Saisonauftakt viel Orange auf den beiden Renault zu sehen sein wird, möglicherweise auch während der gesamten Saison. Auch bei McLaren wird es ein neues Design und ein neues Image geben; immerhin sind bei ihrem neuen Hauptsponsor Vodafone die Rottöne dominierend. Der Begriff Chrompfeil ist intern ohnehin verpönt.

Rennkalender

Der Formel 1-Tross kommt 2007 zurück nach Fuji., Foto: Sutton
Der Formel 1-Tross kommt 2007 zurück nach Fuji., Foto: Sutton

Eine neue Strecke erwartet die 22 Piloten in der Saison 2007. Erstmals seit den ersten beiden Japan GP 1976 und 1977 gastiert der F1-Zirkus wieder in Fuji. 2006 wurde zum vorerst letzten Mal in Suzuka gefahren. Die einzige neue Strecke des Jahres bietet mit fast 1,5 Kilometern die längste Gerade der Formel 1, zwei völlig unterschiedliche Streckenteile, der erste sehr schnell, der zweite eher eng und ein bisschen "Mickey-Maus-Kurs"-ähnlich, und einen für eine Formel-1-Strecke ungewöhnlichen Höhenunterschied von 36 Metern. Die Streckenlänge beträgt 4,553 Kilometer. Es werden Rundenzeiten von deutlich unter 1:20 Minuten erwartet.

Einen Vorteil hat Fuji auf jeden Fall gegenüber Suzuka: die Umgebung ist wesentlich attraktiver. Wie die Veranstalter allerdings die für den Rennsonntag im Oktober 2007 erwarteten 140.000 Zuschauer an die verkehrstechnisch nicht so einfach zu erreichende Strecke bringen wollen, ob die gesamte Infrastruktur, Hotels, etc. überhaupt ausreichend funktionieren wird, das wird sicherlich noch interessant...

Die deutschen F1-Fans müssen 2007 erstmals seit langer Zeit auf eines ihrer beiden Rennen verzichten. Der Deutschland GP wird ab sofort abwechselnd am Nürburgring und in Hockenheim ausgetragen. In diesem Jahr macht die F1 in der Eifel Station. Insgesamt erwarten uns 2007 nur 17 Grand Prix zwischen dem Auftakt in Australien und dem Finale in Brasilien. Der San Marino GP wurde aus dem Kalender gekippt, könnte nach erfolgreicher Modernisierung aber 2008 zurückkehren.

Reglement

Der Ferrari-V8 schlägt 2007 in den Autos dreier Teams., Foto: Sutton
Der Ferrari-V8 schlägt 2007 in den Autos dreier Teams., Foto: Sutton

Ab 2008 gibt es mit Bridgestone nur noch einen Reifenhersteller in der Formel 1. Durch den Rückzug von Michelin statten die Japaner aber schon in diesem Jahr alle elf Teams mit Pneus aus. An einem GP-Wochenende erhält jeder Rennstall eine harte und eine weiche Mischung zur Auswahl. Das Sportliche Reglement sieht eine Anzahl von 14 Sätzen Trockenreifen pro Fahrer vor. Vier Sätze davon müssen am Freitagabend zurückgegeben werden, zehn verbleiben für den Rest des Wochenendes.

Die zweite einschneidende Änderung betrifft die Motoren: Ab 2007 wird die Motorenentwicklung in der Formel 1 erheblich eingeschränkt. Die Triebwerke dürfen eine Drehzahl von 19.000 Umdrehungen pro Minute nicht überschreiten und müssen in ihren Grundzügen jenen V8-Motoren entsprechen, die 2006 bei den Grand Prix in China und Japan oder - abhängig vom Einsatzzyklus - in Japan und Brasilien eingesetzt wurden. Die Motoren müssen weiterhin zwei Rennwochenenden halten, allerdings zählen nur noch die Samstag und Sonntage zum offiziellen Rennwochenende.

Am Freitag dürfen die Teams hingegen in zwei anderthalbstündigen Sessions neue Motoren und Reifen verwenden. Die Startzeiten für die beiden Freien Trainings wurden von der FIA noch nicht festgelegt. Jedes Team darf am Freitag zwei Autos einsetzen und dabei neben den Grand-Prix-Piloten auch den nominierten dritten Fahrer zum Zuge kommen lassen. Abseits der GP-Freitage gibt es eine freiwillige Testbeschränkung aller elf Rennställe. Die Teams haben sich einstimmig darauf geeinigt, das für 2008 vorgeschriebene Limit an Testtagen freiwillig bereits 2007 einzuhalten. Die Obergrenze liegt danach während der Saison bei 30.000 Kilometern pro Team.

Neu sind 2007 die Regeln während einer Safety-Car-Phase. Neuerdings dürfen Überrundete, die hinter dem Safety-Car fahren, an diesem vorbei und ans Ende des Feldes aufschließen. Auf diese Weise wird hinter dem Safety-Car die tatsächliche Rennreihenfolge hergestellt. Außerdem dürfen die Rennkomissare bei Regelverstößen bis Rennbeginn Fahrer direkt um eine bestimmte Zahl an Startpositionen zurückversetzen. Wie in den vergangenen Jahren üblich, wurden die Sicherheitsvorschriften auch für 2007 weiter verschärft. Dazu zählt ein verbesserter Frontalcrashtest sowie die Einführung einer GPS-Einheit im Cockpit, die Piloten auf aktuelle Gefahrenzonen auf der Strecke aufmerksam macht. Ein ebenfalls neuer Unfallschwereanzeiger ("Accident Severity Indicator") übermittelt den Rettungsmannschaften Daten darüber, wie schwer ein Unfall war.