Die Überraschung war groß, als Ex-Weltmeister Mika Häkkinen plötzlich wieder in einem McLaren saß und fleißig testete und die Gerüchteküche um ein Comeback des Finnen begann zu kochen. Jetzt hat Gerhard Berger gegenüber Autosport zugegeben, dass er hinter der Entscheidung des 38-jährigen gesteckt hat, da er Häkkinen dazu bewogen hatte, seine Zukunft in der DTM zu überdenken und vielleicht doch eine Rückkehr in die Königsklasse in Betracht zu ziehen. Ganz besonders habe es ihn aber gefreut, dass McLaren Teamchef Ron Dennis auch noch den Test finanziert hat, so Berger weiter.

"Sagen wir es mal so, ich habe mich ein paar Mal mit ihm unterhalten und habe ihn gefragt, wieso er denn in der DTM rumspielt und keinen ordentlichen Job mehr macht." Immerhin sei Häkkinen ein außergewöhnlich guter Fahrer und daher stelle sich die Frage, ob die DTM wirklich der richtige Ort für ihn sei. "Ich habe ihm gesagt, dass er, wenn er wieder richtig trainiert, dann könnte er auch wieder in ein richtiges Auto steigen. So hat alles angefangen." Offenbar hat das und sein Besuch beim Grand Prix von Brasilien genügend Eindruck beim Weltmeister von 1998 und 1999 hinterlassen, dass er sich nach einigen "Testfahrten" im Rennsimulator bei McLaren im November in Barcelona wieder auf die echte Strecke getraut hat.

Berger meinte, er sei dankbar gewesen, dass Ron Dennis Häkkinen die Möglichkeit verschafft habe, den Test zu absolvieren. "Ron hat ihm ein Auto angeboten und so haben wir erreicht, was wir erreichen wollten. Mika konnte auf Rons Kosten fahren und das hat mich wirklich gefreut. Es hat recht gut funktioniert. Wenn ich derjenige gewesen wäre, der ihn zu dem Test überredet hätte, hätte ich ihn auch finanzieren müssen," grinste Berger. Die Tatsache, dass Häkkinen bei dem Test vergleichsweise langsam war, sieht Berger als nicht aussagekräftig.

"Ich habe die Rundenzeiten gesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass er nicht ernsthaft getestet hat. Ich denke, wenn er es wirklich völlig ernst nehmen würde, dann wäre er sehr nahe an den normalen Rundenzeiten." Berger gab weiter zu, dass er sich mit Häkkinen auch über ein richtiges Comeback unterhalten habe. "Ich denke, Mika ist noch immer sehr konkurrenzfähig und er weiß, wie man Rennen fährt und gewinnt. Wir haben uns darüber mal unterhalten."

Als neuer Toro Rosso Pilot für 2007 kommt der Finne aber wohl kaum in Frage, Berger will seine Besetzung für kommende Saison aber noch vor Jahresende bekannt geben. Wie GMMF1 berichtet, hat der Tiroler ein traditionelles Pressetreffen abgesagt um sich mit Teammitbesitzer Dietrich Mateschitz zu treffen und die endgültige Entscheidung zu treffen. Als Kandidaten stehen angeblich die beiden Fahrer der Saison 2006 Vitantonio Liuzzi und Scott Speed auf dem Plan, ebenso wie wohl Tiago Monteiro und möglicherweise auch Champ Car Meister Sabastian Bourdais, der aber erst 2008 zum Einsatz kommen könnte.