Die Lehre des 1. WM-Laufs

Die Lehre von der Kontinuität Vieles hat sich über den Winter geändert: Es gibt neue Fahrer, neue Teams und neue Regeln. Doch manche Dinge verändern sich nie: Wenn bei Renault ein Fahrer ein technisches Problem hat, dann ist es Giancarlo Fisichella. Wenn bei Renault ein Fahrer im Qualifying eine zweite Chance erhält, sich zu verbessern, dann ist es Fernando Alonso. Wenn ein Chrompfeil im Training stehen bleibt oder gar die Aufhängung bricht, dann ist es Kimi Räikkönen. Wenn bei Ferrari ein Boxenstopp schief geht, dann ist es nicht Michael Schumacher. Und wenn Rubens Barrichello ein Duell gegen seinen Teamkollegen auskämpft, dann gewinnt es dieser. Manches scheint sich wirklich niemals zu ändern...

Die Lehre des 2. WM-Laufs

Die Lehre von den unbegrenzten Möglichkeiten Eigentlich sind die USA das viel zitierte Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber auch in Malaysia bieten sich den Fahrern während der Freien Trainings unglaublich viele Betätigungsfelder. Manche sitzen am Kommandostand, andere in der Box und wiederum andere sitzen wie Fernando Alonso in der Team-Hospitality. Was man während des Freien Training nicht alles machen kann: Kaffee trinken, Foto-Shootings und vielleicht irgendwann einmal ,ein paar Ründchen fahren...

Die Lehre des 3. WM-Laufs

Die Lehre von den Pechsträhnen In Malaysia schien es noch so, als ob Giancarlo Fisichella endlich seine Pechsträhne hinter sich gelassen hätte. In Australien hielt wieder das gewohnte Bild Einzug: Wenn ein Renault am Start stehen bleibt, dann ist es jener von Fisichella.

Aber nicht nur Fisico hatte wieder Pech. Johnny Herbert sagte vor dem Wochenende: "Wenn Kimi diesmal durchkommt, ohne dass ihm die Aufhängung bricht oder dass ihm einer rein fährt oder er vielleicht mal zur Abwechslung vom Blitz getroffen wird oder ihm ein Flugzeug aufs Auto fällt, dann kann er hier auch gewinnen." In Johnnys Aufzählung fehlte noch: Wenn Kimi eine Frontflügelendplatte in Folge der Vibrationen eines Bremsplattens abbricht...

Die Lehre des 4. WM-Laufs

Die Lehre vom Präsidenten Da soll noch einmal jemand sagen, die Formel 1-Leute hätten keinen Humor. Nachdem Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Samstag eine halbe Stunde lang Gerüchte über Michael Schumacher und Kimi Räikkönen dementieren musste, holte er mit versteinerter Miene zum Gegenschlag aus: "Ich bin wirklich stolz, verkünden zu können, dass Ferrari nächstes Jahr ein großes Risiko mit zwei komplett neuen Fahrern eingehen wird."

Damit hatte Montezemolo die Aufmerksamkeit der bereits zusammenpackenden Journalistenschar zurückerobert. "Michael wird sein eigenes Team aufmachen und Felipe wird alleine sowohl Alonso als auch Fisichella ersetzen. Renault ist sehr auf Kostensenkung bedacht und wird nur ein Auto für Massa einsetzen. Und wir werden ein Risiko eingehen. Aber manchmal muss man eben ein bisschen Romantiker sein: Niki Lauda und Gerhard Berger werden nächstes Jahr für Ferrari fahren", sprach der Präsident, grinste und verließ den Raum voller erstaunter Schreiberlinge.

Die Lehre des 5. WM-Laufs

Die Lehre vom Champagner Zum ersten Mal durfte Felipe Massa am Nürburgring Siegerchampagner verspritzen. Und wie hat er dem Brasilianer geschmeckt? "Super - ich liebe Champagner!", strahlte er. "Ich bin versucht meinen Rennanzug anzubehalten - der Champagner riecht so gut!" Da kann er ja froh sein, dass seine Podest-Premiere erst in der Eifel und nicht schon bei seinem ersten Ferrari-Rennen in Bahrain stattfand. Da hätte er nämlich das schräge Mix-Getränk Warrd verspritzen und vor allem riechen müssen. Und das wäre dann wohl eher ein Podestplatz zum Abgewöhnen gewesen...

Die Lehre des 6. WM-Laufs

Die Lehre vom Alter Mit 66 Poles fängt das F1-Leben erst an, titelten wir vor nicht allzu langer Zeit, als Michael Schumacher seine Rekord-Pole feiern durfte. Manchen Kollegen scheint dies entgangen zu sein. Sonst hätten sie den Ex-Weltmeister in Barcelona nicht danach befragt, wie er den Kampf gegen den Jungspund Fernando Alonso sieht. "Ich fühle mich nicht alt, also sehe ich ihn auch nicht als jung an", sagte der Ferrari-Star. Aber was ist Alonso dann? "Er ist gut."

Die Lehre des 7. WM-Laufs

Die Lehre vom Chaos Schon Tage vor dem Qualifying wurden die Fahrer nur mit einer Frage bombardiert: Wie chaotisch und gefährlich wird das KO-Qualifying im engen Fürstentum? Wie werden sich die gelben und roten Flaggen auswirken? Wie kann man dem Verkehr am besten entgehen? Ralf Schumacher versuchte stattdessen lieber diesen Fragen zu entfliehen. "Darüber haben sich schon einige Fahrer beklagt, deshalb werde ich mich da nicht anschließen. Da wurde schon genug drüber geklagt." 'Und was wurde denn beklagt?', blieben die Kollegen hartnäckig. "Da hätte ich auch die Frage beantworten können..." Wie wahr - und doch hätten viele im F1-Paddock am Samstag lieber über den ganz normalen Monaco-Verkehr als über die Parkplätze in der Rascasse gesprochen...

Die Lehre des 8. WM-Laufs

Die Lehre vom Zoo Juan Pablo Montoya ist als Heißblut bekannt. David Coulthard hingegen eher als Gentlemen und PR-Mann. Am Samstag gingen mit ihm aber die roten Bullen durch: Der Schotte beschuldigte JPM eines "ekelhaften" und "inakzeptablen" Fahrstils. Mit ihm zu reden bringe nichts - das wäre wie "in den Zoo zu gehen und mit einem Schimpansen zu reden". Trotzdem hatte DC dem Kolumbianer auf dem Rückweg vom Stewards-Meeting viel zu sagen: Montoya und Coulthard kamen wild gestikulierend und diskutierend von der Anhörung zurück. Erst vor dem McLaren-Motorhome beendete Norbert Haug das öffentliche Zwiegespräch, indem er den Kolumbianer beinahe am Kragen hineinzog. Es hatte fast den Eindruck, als ob er am liebsten auch noch seinen ehemaligen Schützling mitgenommen hätte. Einer muss eben immer für Ordnung sorgen...

Die Lehre von der Spannung

Die Lehre des 9. WM-Laufs

Die Lehre von den Murmeltieren In Kurve 7 des Circuit Gilles Villeneuve sind sie zuhause - die heimlichen Herren der Ile de Notre Dame; die murmelnden Denker und Lenker Montreals. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich Ralf Schumacher auf den 58 Runden bis zu seinem Ausfall, wie in einem der größten Kinoerfolge der Einheimischen vorkam: Und ründlich grüßt der Gripmangel. Rückwärts, vorwärts, seitwärts: Ralf schien in alle Richtungen zu fahren, nur nicht in jene, in der seine Kollegen an ihm vorbeizischten. Da war es fast ein Wunder, dass der Rückwärtsgang des TF106B nicht wegen Überbeanspruchung den Geist aufgab. Denn letztlich überbot nur die Anzahl seiner Boxenaufenthalte die Anzahl seiner Dreher.

Die Lehre des 10. WM-Laufs

Die Lehre vom Rundengeiz Auch für Neuling Nico Rosberg ist der Rundengeiz nichts Neues mehr. Er würde gerne gleich als Erster im Freien Training auf die Strecke gehen, "aber das wird leider nicht so sein", sagte er schon am Donnerstag voraus. Dieses eine Mal war er darüber aber gar nicht so traurig: "Ich glaube, dass ich das erste Training aussetzen muss, worüber ich mich aber super freue, denn so kann ich Fußball schauen." Noch nie war der Rundengeiz beliebter...

Das dürften rund 90% des Fahrerlagers genauso gesehen haben. Da war es wenig verwunderlich, dass die meisten Augenpaare in den Boxen auf die TV-Monitore gerichtet waren - dort gab es aber keine Live-Bilder von der Rennstrecke oder Zeitentabellen zu sehen; stattdessen rollte der WM-Ball über den grünen Rasen. Der Fußball schaffte es also den Rundengeiz endgültig zum König der Formel 1 zu machen - bis auf die Freitagstester ließ sich bis zum Pausenpfiff kaum jemand auf der Strecke sehen. Selbst der McLaren-Kommandostand blieb während des Trainings verwaist: Norbert Haug & Co saßen lieber vor einem Großbildschirm und drückten der deutschen Elf die Daumen. Und selbst Michael Schumacher schien nicht ganz mit den Gedanken bei der Sache zu sein: Gleich auf seiner ersten Ausfahrt drehte er sich ins Kiesbett.

Die Lehre des 11. WM-Laufs

Die Lehre von der roten Liste Zu jedem Rennen bringen die Teams neue Teile mit - gerade in Magny Cours wurde nach den beiden Nordamerika-Rennen noch einmal kräftig aufgerüstet. Was also gab es bei Toyota Neues? "Wir haben kleine aerodynamische Verbesserungen", antwortete Ralf Schumacher, bevor er eine längere Pause einlegte. "Die rote Liste: Ich weiß gar nicht, was ich eigentlich sagen darf." Es ist immer wieder schön, wenn man etwas über die Formel 1 erfahren darf...

Die Lehre des 12. WM-Laufs

Die Lehre von Downtown Miami Ein bisschen überraschend kam die Pole Position von Kimi Räikkönen schon. Bekamen die Silbernen dafür denn einen Gratulationsanruf ihres ehemaligen Stammpiloten aus Kolumbien? "Dafür war es zu früh am Morgen", scherzte Norbert Haug. "Ich bekam einen Anruf aus Miami", fügte Ron Dennis hinzu, "aus dem McDonald's in Downtown." Die Lehre daraus? Bei McLaren gibt es wirklich die vor über einem Jahr angekündigte "Geheimwaffe Humor"...

Die Lehre des 13. WM-Laufs

Die Lehre von den Reifen Bei Bridgestone arbeiten eine Menge helle Köpfe und dieses Wissen geben sie an ihre Partnerteams und deren Fahrer weiter. So zum Beispiel Hisao Suganuma, der uns in Frankreich zwar noch nicht verraten konnte, wie die Einheitsreifen 2007 beschaffen sein werden, "aber eins ist klar: Sie werden rund und schwarz sein und vier Rillen haben."

Dieses Insider-Wissen machte sich Ralf Schumacher schon in Ungarn zu Nutze, als er gefragt wurde, ob er mit den gleichen Reifen wie sein Bruder gefahren sei? "Ich weiß nicht welche Reifen Ferrari gewählt hat, aber es waren beides Bridgestone. Sie waren auch beide schwarz und in der Regel rund - das gibt weniger Vibrationen." Was lernen wir daraus? Bei Bridgestone kann man sich die legendären Schwingungsdämpfer sparen, weil man runde statt eckige Reifen einsetzt!

Die Lehre der Sommerpause

Die Lehre vom englischen Patienten Die britischen Medien und ihr Jens haben eine ganz besondere Beziehung. Eine lieb gewonnene Tradition müssen sie seit dem Beginn der Sommerpause jedoch unterlassen: Sie können Jenson Button nicht mehr fragen, wann er endlich seinen ersten Grand Prix gewinnen wird. Besser als die Daily Mail kann man das nicht in Buchstaben ausdrücken: "Setzen Sie sich gut hin und bestellen sie einen harten Drink, bevor Sie den nächsten Satz lesen: Jenson Button hat einen Grand Prix gewonnen."

Und das ausgerechnet in Ungarn. Denn Ungarn und Button besitzen ein fast genauso kompliziertes Verhältnis wie Button und der britische Medienwald. Vor zwei Jahre kam es in Budapest zur großen Buttongate-Affäre, die uns eine der denkwürdigsten FIA-Pressekonferenzen der F1-Geschichte bescherte. Während Paul Stoddart und Ron Dennis einst in Kanada über den Fighting Fund stritten, sorgte JB mit unzähligen "Kein Kommentar"-'Aussagen' für 'Klarheit' in den Stuhlreihen. Ein Jahr später war er etwas gesprächiger: Diesmal stand Buttongate II auf dem Programm - statt von Honda zu Williams wechseln zu wollen, sah es damals genau andersherum aus. Vor zwei Wochen stand Jenson nun im dritten Jahr in Folge im Mittelpunkt der Ungarn-Schlagzeilen; diesmal jedoch als GP-Sieger! Ganz ohne Strafe kam er für das Chaos der Vorjahre aber nicht davon: Button durfte seinen Sieg nicht vor Ort feiern und musste noch am gleichen Abend zu einem PR-Termin nach China reisen. Es kommt eben niemand ungeschoren davon...

Die Lehre des 14. WM-Laufs

Die Lehre vom Computer In der Formel 1 wird alles vorherberechnet und simuliert. Die Vorbereitung von Sebastian Vettel verlief allerdings im Schnelldurchlauf: "Ich habe ein paar Videos mit Onboard-Aufnahmen gesehen und die Strecke in einem Computerspiel gelernt. Allerdings konnte man da nicht schneller als 1:30er Zeiten fahren und im letzten Jahr sind sie in Realität 1:25er Rundenzeiten gefahren. Ich hoffe also, dass ich morgen nicht fünf Sekunden zu langsam bin." Die Hoffnung zahlte sich aus: In 1:28.091 Minuten fuhr er gleich bei seinem Debüt die schnellste Zeit des Tages.

Die Lehre des 15. WM-Laufs

Die Lehre vom großen S Über den Rücktritt von Michael Schumacher wurde richtig viel geschrieben - schon lange bevor er überhaupt feststand. Nur unsere Kollegen vom Red Bulletin sahen den Abschied als nicht so dramatisch: "Niemand von uns wird je sagen, ach, was werden wir jetzt bloß zwischen Montreal und Indy tun, wenn Michael uns nicht zum Reiten einlädt. Oder wie anders die Mittagessen im Ferrari-Motorhome jetzt wären, weil Mickey nicht mehr da ist, um ein Glas Wein mit uns zu trinken. Sind wir doch einmal ehrlich - für die meisten von uns ist Michael Schumacher ein blondes Girl namens Sabine, die uns erzählt, was der große Meister über das Leben denkt!"

Zukünftig müssen andere große deutsche Meister über ihr Leben berichten. "Wer kann in seine Fußstapfen treten", war eine der großen Fragen in Monza. "Nick Heidfeld zeigt ja gerade in dem Moment, wo er ein gutes Auto hat, was er imstande ist zu leisten", antwortete Schumacher höchstpersönlich. "Wir haben mit Sebastian Vettel einen neuen Nachwuchsfahrer. Habe ich jetzt irgendjemanden vergessen, der als Deutscher noch mit drin ist? Ich denke mal, das sind die zwei wichtigsten Namen, die man im Moment nennen könnte." Um den Vergessenen zu besänftigen, könnte Michael ja im Flavio-Style sagen: "Das war doch nur ein Spaß!" Denn einer wäre da vielleicht schon noch; jemand der am Donnerstag sagte: "Wenn er seine Entscheidung bekannt gibt, bin ich bestimmt schon nicht mehr an der Strecke." Damit lag das vergessene, kleine S mit Vornamen Ralf jedoch falsch - außer er rechnete mit einem Ausfall und einer Abreise vor Rennende...

Die Lehre des 16. WM-Laufs

Die Lehre vom Alter Der bisherige GPDA-Chef schied aus "Altersgründen" aus, wie einer seiner Kollegen scherzhaft formulierte. Dieses Alter bekam Michael Schumacher in Shanghai gleich an mehreren Stellen vorgehalten, etwa von Fernando Alonsos Renningenieur Rod Nelson, der nach Alonsos Pole im Boxenfunk sagte: "Poor old Michael is 6th." Der "arme, alte Michael" war also Sechster. Am Sonntag konnte er gut darüber lachen: "Ich bin ja nun einmal der älteste, aber zum Glück nicht der langsamste."

Die Lehre des 17. WM-Laufs

Die Lehre von den Farben Seit Saisonbeginn waren die Midland-Boliden der Schreck aller Fernsehmoderatoren. Aber nicht, weil diese bei Überrundungen so häufig im Bild waren und ihnen nichts mehr zum Erzählen einfiel, sondern weil die beiden schwarz-rot-grauen M16 aus gewissen Perspektiven den Chrompfeilen von McLaren Mercedes sehr ähnelten. Durch die neue orange Lackierung ist diese Gefahr bei den neuerdings Spyker getauften Boliden gebannt. Dafür gibt es eine neue Verwechslungsgefahr: diesmal mit den roten Ferrari. Dieser konnte selbst der Weltmeister nicht entgehen: "Als ich den Rauch sah, dachte ich erst, es sei ein Spyker", verriet Fernando Alonso über seine ersten Gedanken nach Michael Schumachers Motorschaden. "Das Auto sah orange aus, nicht rot. Erst als ich neben ihm war, habe ich gemerkt, dass es Michael ist. Einen Ausfall bei Ferrari sieht man nicht so oft. Das war die größte Überraschung des Rennens." Bridgestone-Mann Hisao Suganuma war sogar so überrascht, dass er für Sekundenbruchteile üble Gedanken hegte: "Es tut mir leid, aber im ersten Moment hoffte ich: Hoffentlich ist es Felipe..."

Die Lehre des 18. WM-Laufs

Die Lehre vom Abschied Michael Schumacher ging, die ganze Welt kam. So viele Menschen wie in Brasilien waren wahrscheinlich noch nie in einem F1-Fahrerlager oder der Startaufstellung. Umfallen konnte jedenfalls niemand. Teilweise kam man sich sogar wie in Hockenheim oder am Nürburgring vor - überall deutsche Journalisten, die aus jedem ein paar Sätze zur letzten Ausfahrt von Michael Schumacher herausquetschten. Selbst sein früherer Fahrlehrer war vor ihnen nicht sicher...

Neben seinen Freunden und seiner Familie wohnten auch alte Konkurrenten wie Mika Häkkinen und Legenden wie Mick Doohan und Pelé dem Spektakel bei. Der brasilianische Fußballgott war sogar sichtlich begeistert, dass er Schumacher vor dem Rennen dessen letzten Pokal überreichen durfte. "Und jetzt bin ich, Pelé, auch noch in der F1 vertreten!", sagte er über das gesamte Gesicht strahlend. Der Reifenschaden und der vierte Platz verdarben dem Ex-Champion seine Abschiedsparty nicht, davon war sein Bruder Ralf schon am Samstag nach dem Qualifying-Drama überzeugt. "Der Bacardi auf der Feier wird deswegen nicht schlechter schmecken." Die F1-Welt geht ohne den siebenmaligen Champion aber nicht unter - das betonte Youngster Sebastian Vettel schon lange vorher: "Die Autos werden auch nach Michael weiter im Kreis fahren..."

Die Lehre der Saison

Einen Artikel über die Lehren eines Rennwochenendes zu schreiben, ist gar nicht so einfach wie es sich theoretisch anhört. Natürlich geht es 'nur' darum schräge Szenen zu beobachten, lustige Zitate zu sammeln, kultige Beobachtungen zu machen und seltsame Dinge in noch komischere Texte zu verwandeln. Aber manchmal steht man wie am Nürburgring vor dem Rennen ohne eine einzige Lehre da und manchmal hat man schon am Donnerstag mehr, als in der gesamten bisherigen Saison angesammelt. "Die Formel 1 ist verrückt", sagte uns Scott Speed. Wie recht er damit hat.

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