Leise nieseln die Tannennadeln zu Boden; von Schnee ist dieser Tage weit und breit nichts zu sehen. Genauso wenig von einem gewissen roten Mann, der beinahe seit Urzeiten die Weihnachtszeit zu beherrschen schien. Nein, nicht der Weihnachtsmann, der ist auch in diesem Jahr wieder in seinem roten, mit acht RS (Renntier-Stärken) betriebenen, trotz der niedrigen Temperaturen am Nordpol uneingefrorenen Boliden am Start.

Dafür ist es das erste Weihnachten ohne einen aktiven F1-Piloten namens Michael Schumacher. Vor Heiligabend stieg die Spannung ins Unermessliche: Welchen neuen Star würde der Weihnachtsmann den Fans unter den Baum legen? Einen Finnen, einen Briten oder einen aus Bremen? Ach nein, das ist eine andere Geschichte, die des roten Weihnachts-Uli aus München...

Hätte, wäre, wenn: Vielleicht schrammte Ralf nur knapp an einer Karriere als blauer Weihnachtsmann vorbei..., Foto: Sutton
Hätte, wäre, wenn: Vielleicht schrammte Ralf nur knapp an einer Karriere als blauer Weihnachtsmann vorbei..., Foto: Sutton

Noch spannender wird es, wenn wir uns in den immer wieder beliebten Bereich der was-wäre-wenn-Weihnachtsbaum-Diskussionen begeben: Was wäre passiert, wenn der Weihnachtsmann anno 1991 nicht einen gewissen Michael S. aus Kerpen in einen Jordan- und später einen Benetton-Rennanzug verpackt hätte?

Damon Hill und Mika Häkkinen hätten drei WM-Titel geholt, Rubens Barrichello wäre zum großen Dominator aufgestiegen und hätte niemals eine Aversion gegen den kleinen österreichischen Ort Spielberg entwickelt, Ferrari würde immer noch versuchen nur mit drei Rädern zu fahren, Sebastian Vettel, Michael Ammermüller, Nico Hülkenberg & Co wären niemals ins Kart gestiegen, Heinz-Harald Frentzen wäre die deutsche F1-Speerspitze gewesen, niemand hätte je etwas von Ralf Schumacher und Willi Weber gehört, Eddie Irvine hätte sich als mehrfacher Weltmeister zur Ruhe setzen können, die Merchandising-Unternehmen hätten 15.000 Prozent Umsatzverlust gemacht, die Parkplatzsuche in Rascasse wäre um eine Variante ärmer und Jacques Villeneuve wäre vielleicht doch in den Fußstapfen seines Vaters Gilles bei Ferrari gelandet. Vielleicht aber auch nicht.

Das bringt uns zu der Frage: Was schenkt der Weihnachtsmann den F1-Stars zu Weihnachten? Nick einen Rasierer, Sebastian einen Speed-Limiter, Aguri einen Honda, Flavio einen Dämpfer, Ron eine blitzblank polierte neue Lackierung, Max viel Faxpapier und Bernie noch mehr Geld...

Hohoho, fröhliche Weihnachten!, Foto: adrivo Sportpresse
Hohoho, fröhliche Weihnachten!, Foto: adrivo Sportpresse

Dabei wünschen sich viele Fahrer schlicht und ergreifend nur eines: ein Cockpit. Natürlich keines aus Stahl und Karbon, um es mit Christbaumkugeln und Lametta zu schmücken, sondern eines, um darin 2007 Rennen zu bestreiten. Adrian Sutil bekam ein solches bereits vor Heiligabend geschenkt. Timo Glock bekam zumindest eines zum testen. Tiago Monteiro sah hingegen nur die Rute. Auch Markus Winkelhock verpasste das perfekte Weihnachtsgeschenk, aber er hat noch die Hoffnung auf mehr - und überhaupt: es gibt ja noch Ostern. Hasen sind eh viel lustiger als dicke Männer mit Rauschebärten, Stiefeln und roten Mänteln...

Das gesamte Team von motorsport-magazin.com wünscht seiner Leserschaft ein besinnliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und auch weiterhin viel Spaß mit Auto-, Motorrad- und Renntierschlittenrennen. Wir sind für Sie dabei.