Seit dem 28. November heulen die Motoren wieder. Zehn der elf F1-Rennställe schickten sich an sieben Tagen in Barcelona und Jerez an, Testkilometer um Testkilometer abzuspulen. Jetzt geht es an Ort und Stelle in Jerez in die letzte Runde - am Dienstag beginnt Toyota die letzte Testwoche des F1-Jahres. Danach folgen bis Freitag neun weitere Teams dem Ruf der Testing Time. Dann ruhen die Motoren wieder, bis im neuen Jahr die neuen Autos mit leicht veränderten, aber eingefrorenen Motoren ihr Debüt geben.

Renault: Blick in die Zukunft

Auch wenn Renault dieser Tage noch immer gerne den Masse-Dämpfern nachtrauert, hat für sie bereits der Ernst des Lebens im Jahr 2007 begonnen. In Jerez spiegelt sich dies in drei Testtagen mit dem neuen Stammfahrer-Duo Heikki Kovalainen und Giancarlo Fisichella wieder. Bislang waren die Franzosen bei den Tests eher zurückhaltend. Für sie stand die Arbeit mit den neuen Bridgestone-Reifen im Mittelpunkt. Diese machte Flavio Briatore übrigens als Grund für das Masse-Dämpfer-Verbot aus - Ferrari hätte mit diesen Pneus nie ein solches Equipment nutzen können.

In Jerez lief nicht alles rund., Foto: Sutton
In Jerez lief nicht alles rund., Foto: Sutton

Ferrari: Der letzte Test ohne Kimi

Der letzte Test des Jahres bedeutet für Ferrari auch den letzten Test vor der Ankunft des neuen Stars. Im Januar wird Kimi Räikkönen sein Debüt in Rot geben. Bis dahin müssen in Jerez aber noch einmal sein Teamkollege Felipe Massa und Testfahrer Marc Gené herhalten. Nachdem die Testdominanz der ersten anderthalb Wochen in der ersten Jerez-Woche zweimal durchbrochen wurde und sich sogar erste Probleme einstellten, muss Ferrari zum Abschluss noch einmal etwas nachlegen.

McLaren: Kein Alonso weit und breit

Alles wollte McLaren Mercedes unternehmen, um Fernando Alonso doch noch in diesem Jahr im Auto zu sehen; doch daraus wurde nichts. Der Spanier debütiert wie sein Vorgänger erst im neuen Jahr. Somit kommen erneut Pedro de la Rosa und Lewis Hamilton zum Einsatz. Der Brite setzt seine Lernkurve fort, gleiches gilt für die Silbernen, die mit den neuen Bridgestone-Reifen gut zurechtkamen.

Honda: Button muss passen

Auch beim dritten Test muss Honda auf Jenson Button verzichten. Der Ungarn-Sieger leidet weiter unter den Folgen einer Rippenverletzung, die man aus Sicherheitsgründen voll ausheilen lassen möchte. Die genaue Fahreraufteilung steht somit noch nicht fest, allerdings wird sie sich erneut aus dem Trio Rubens Barrichello, James Rossiter und Christian Klien zusammensetzen. Am Freitag gibt zudem der junge Amerikaner Marco Andretti sein F1-Debüt. Er erhielt den Test als Belohnung für seine Leistung in der Indy Racing League. Der Sohn von Michael Andretti und Enkel von Mario Andretti holte dort in seiner Rookie-Saison seinen ersten Sieg und wurde Zweiter beim legendären Indy500.

Auch der Regen störte Glock nicht., Foto: Sutton
Auch der Regen störte Glock nicht., Foto: Sutton

BMW Sauber:

Ohne Timo Glock, aber trotzdem mit zwei Deutschen geht BMW Sauber in die letzten drei Testtage des Jahres. Nachdem Glock seine beiden Testtage erfolgreich absolviert hat, sitzen Nick Heidfeld und Sebastian Vettel in den Autos. Am Freitag übernimmt Robert Kubica das Auto des Mönchengladbachers. Dieser eilt derweil in die Heimat, wo er an der Weihnachts-Feier seines Fanclubs teilnimmt.

Toyota: Frühstarter

Die Japaner gehen bei den Wintertests gerne ihren eigenen Weg. Im letzten Jahr stellten sie als erstes Team ihren neuen Wagen vor; dieser wurde bis zum Saisonstart zwar noch mehrmals überholt, war aber schon Ende November in der Test-Pole-Position. In diesem Jahr fahren sie noch mit dem TF106B, dafür verschoben sie einige ihrer Testtage, um in Ruhe alleine testen zu können. Deshalb beendeten sie den Barcelona-Test einen Tag später und beginnen sie den Schlussspurt bereits am Dienstag. In den Autos sitzen zunächst Jarno Trulli und Kohei Hirate. Danach übernimmt Olivier Panis das Cockpit des Japaners und absolviert seine beiden letzten Tage als Formel 1-Testfahrer.

Red Bull: Der finale Test

Auch bei Red Bull heißt es Abschied nehmen: Zum letzten Mal testen die Bullen mit Ferrari-Power. Im nächsten Jahr rücken sie mit Renault-Triebwerken aus. Die letzten Testkilometer mit den Pferdchen absolvieren Mark Webber, David Coulthard und Michael Ammermüller.

Nakajima gewöhnt sich langsam an die F1., Foto: Sutton
Nakajima gewöhnt sich langsam an die F1., Foto: Sutton

Williams: Allein in Jerez

Wie in der letzten Woche setzt Williams auch in dieser Woche nur ein Auto ein. Am Mittwoch wird dieses vom Japaner Kazuki Nakajima pilotiert. Für die letzten beiden Testtages des Jahres übernimmt Ex-Testfahrer und Neu-Stammpilot Alexander Wurz das mitternachtsblaue Cockpit.

Toro Rosso: Ein berühmter Gast

Scott Speed und Tonio Liuzzi waren bislang für das Wintertestprogramm der kleinen Scuderia verantwortlich. Am Freitag darf ein weiterer Gast aus Nordamerika, neben Marco Andretti, ein F1-Auto testen: ChampCar-Abonnement-Meister Sebastien Bourdais. Nachdem Bourdais seine F1-Chancen schon mehrmals abgeschrieben hat, bekommt er nun doch eine Gelegenheit. 2007 wird er dennoch versuchen seinen ChampCar-Titel erneut zu verteidigen.

Super Aguri: It's Sato Time

Anthony Davidson hat genug gearbeitet. Die ersten sechs Testtage des Winters gehörten dem britischen Neuzugang. Jetzt übernimmt Takuma Sato das Interimsauto, das dem RA106 des Werksteams verblüffend ähnlich sieht. Sato wird an allen drei Testtagen im Auto sitzen.

Spyker: Noch im Winterschlaf

Keine Tests, weiter geht's 2007.