Sie sind noch allzu gut in Erinnerung, die langweiligen Freitage der Saison 2006. Da die Motoren zwei Rennen halten müssen, hielten sich die Einsatzfahrer, und damit die großen Namen, weitgehend zurück und die Testfahrer drehten im dritten Auto eifrig, aber meist einsam, ihre Runden. 2007 soll das nun anders werden. Es wird zwei 90-minütige Sessions geben, bei denen jedes Team zwar nur zwei Autos einsetzen darf, diese Autos können aber mit anderen Motoren fahren. Deswegen müsste nicht mehr auf die Schonung der Aggregate geachtet werden und es wäre wieder mehr auf der Strecke los.

Doch für manche ist auch diese Lösung nicht ideal. Denn da nur mehr zwei Autos eingesetzt werden dürfen, ist es recht unwahrscheinlich, dass die Testfahrer, die meist junge Nachwuchshoffnungen sind, sich im Rahmen eines Grand Prix Wochenendes präsentieren können. Lediglich BMW Sauber hat einmal angekündigt, dass in einer der beiden Sessions vielleicht Sebastian Vettel eines der Autos übernehmen könnte. Doch Super Aguri ist auch diese Möglichkeit nicht genug.

"Beim nächsten Treffen der Formel-1-Kommission wollen wir die anderen Teams fragen, ob wir es nicht verpflichtend machen können, am Freitag einen Testfahrer einzusetzen", sagte der Managing Direktor von Super Aguri, Daniele Audetto, gegenüber Reuters. Er meinte weiter: "Ansonsten, wenn nur zwei Autos zur Verfügung stehen, werde ich den anderen Teams keinen Vorteil verschaffen, indem ich einen Testfahrer einsetze, während sie mit ihren regulären Fahrern unterwegs sind."

Dort sieht Audetto eben die Zwickmühle, in der sich die Teams nun befänden. Denn einerseits will man seine Nachwuchsfahrer aufbauen, andererseits will man auch ein gutes Wochenende haben. "Wenn du einen jungen Testfahrer einsetzt, dann bist du weniger konkurrenzfähig beim Setup des Autos und damit in weiterer Folge für das Qualifying und das Rennen. Also verwendet entweder jeder einen dritten Fahrer am Freitag und das muss verpflichtend sein - einer der regulären Fahrer dürfte dann in zumindest in einer der beiden 90 Minuten nicht fahren - oder ich glaube, dass sehr wenige Teams am Freitag einem Testfahrer eine Chance geben werden", erklärte Audetto.

Er hofft bei seinem Vorstoß auch auf die Unterstützung von Max Mosley und Bernie Ecclestone, von denen er sagt, dass sie die Idee voll unterstützten, den jungen Fahrern eine Chance in der Formel 1 zu geben, denn sonst wäre die Tür für potentielle neue Fahrer, seiner Meinung nach, verschlossen. Super Aguri selbst hat für das nächste Jahr übrigens noch keinen Testfahrer verpflichtet. Audetto meinte in einem Nebensatz: "Wir müssen abwarten, ob ein Testfahrer im nächsten Jahr wichtig ist oder nicht."