Der zweite Testtag in Barcelona war dem ersten nicht unähnlich. Es war recht kühl, wieder waren Felipe Massa und damit die Bridgestone-Kenner Ferrari vorne, aber es war mit Nick Heidfeld auch wieder ein Fahrer eines ehemaligen Michelin-Rennstalls auf Rang zwei. Luca Badoer fuhr wieder die drittschnellste Tageszeit und Pedro de la Rosa, der gestern noch Zweiter war, belegte diesmal Rang vier - also den Platz den Nick Heidfeld am ersten Testtag inne gehabt hatte. Rein optisch hatte sich an der Spitze der Zeitentabelle also nicht viel getan. Einziger großer Unterschied war der Vorsprung Massas auf den Rest des Feldes. Der betrug diesmal siebeneinhalb Zehntelsekunden.

Christian Klien war mit neuem Helm unterwegs, Foto: Sutton
Christian Klien war mit neuem Helm unterwegs, Foto: Sutton

Gefahren hatte der Brasilianer diese Zeit bereits am Morgen an dem die Fahrer nach einer kurzen Phase der Aktivität für einige Zeit an der Box blieben, da etwas Regen über der Strecke niederging. Lewis Hamilton und Alex Wurz dürfte das nur recht gewesen sein, da Hamilton wieder einmal nicht aus eigener Kraft an die Boxen zurückkam und auch Wurz musste mit technischen Problemen kämpfen. Doch der Schauer war bald vorbei und die Fahrer konnten wieder ihrer Arbeit nachgehen.

Hamilton aber kam auch am Nachmittag nicht viel zum Fahren, da die Mechaniker an mehreren Setups arbeiteten. Als er dann schließlich wieder auf die Strecke durfte, fuhr er hinter Olivier Panis die sechstbeste Zeit. Der junge McLaren-Pilot verlor dabei rund zwei Zehntel auf de la Rosa, womit er seinen Rückstand vom Vortag um einiges verkürzt hat. Alex Wurz, der wieder mit einem schwarzen Helm unterwegs war, kam am Ende mit 1,5 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit auf Rang 15. Sein Landsmann Christian Klien landete bei seiner Premiere als Honda-Tester etwas weiter vorne. Ebenfalls mit einem neuen Helm unterwegs, der jedes Zeichen seiner Vergangenheit mit Red Bull vermissen ließ, kam der Österreicher auf den elften Platz. Damit ließ er seinen alten Teamkollegen David Coulthard um einen Platz hinter sich. Kliens Ersatzmann Mark Webber war aber ein knappes Zehntel schneller und beendete den Tag auf dem achten Rang.

Kamui Kobayashi feierte sein Debüt, Foto: Sutton
Kamui Kobayashi feierte sein Debüt, Foto: Sutton

Ein weiterer Debütant am zweiten Testtag war Kamui Kobayashi, der erstmals für Toyota seine Testarbeit verrichtete. Dem Sieger des F3 Qualifikationsrennens von Macau in diesem Jahr war die fehlende Erfahrung aber noch anzumerken. Mit 4,3 Sekunden Rückstand auf die Zeit von Massa wurde der Japaner 18. und Letzter. In seinen 81 Runden dürfte Kobayashi aber viel Erfahrung gesammelt haben, um sich in Zukunft zu steigern.

"Ich musste mich mehr als sonst konzentrieren", sagte Kobayashi über sein Debüt. "Ich machte vor der Mittagspause einen Fehler und flog raus, aber es kam zu keinem Schaden. Die g-Kräfte sind größer als ich es gewohnt bin, aber mein Genick fühlt sich nicht so schlimm an." Allerdings möchte er noch härter trainieren, um diese Belastungen über längere Zeiträume auszuhalten. Sein nächster Test steht schon nächste Woche in Jerez an. Olivier Panis kehrt dann beim Abschlusstest dieses Jahres in zwei Wochen ins Cockpit zurück - für seine letzte Ausfahrt in einem F1-Auto.

Trotz des Regenschauers am Morgen wurden recht viele Runden gedreht. Insgesamt legten die Fahrer 1.233 Umläufe zurück, wobei Rubens Barrichello mit 96 der eifrigste war. Die wenigsten Runden drehte Mark Webber, der nur 44 Mal an Start und Ziel vorbei kam. Am morgigen letzten Testtag können dann aber die meisten ihr Rundenkonto noch etwas aufstocken. Mika Häkkinen, der am Donnerstag statt Pedro de la Rosa in den McLaren klettern wird, darf nach fünf Jahren wieder eines in der Formel 1 eröffnen.