Für einen relativen Neuling - immerhin waren BMW und Sauber beide schon länger in der Formel 1 - hatte BMW Sauber eine gute Saison 2006. Es gab erste Podestplätze und in der Konstrukteurswertung lag man am Ende des Jahres auf Platz fünf. Kein Grund also, um besonders missmutig nach vorne zu blicken. Beim Team selbst scheint das aber ein wenig anders zu sein.

"Das Problem ist, wenn du Leistung bringst, dann steigt sofort die Erwartung. Wir müssen nächstes Jahr sicher besser werden und das wird nicht einfach", sagte Teamchef Mario Theissen gegenüber Autosport. Das größte Problem, das Theissen sieht, ist die Stärke jener Teams, die in diesem Jahr vor BMW Sauber gelegen sind. "Es sind vier Mannschaften vor uns, es sieht gut aus, Fünfter zu sein, aber wir haben nur 36 Punkte und die Nummer vier fast 100, der Dritte mehr als 100 und die besten Zwei mehr als 200. Die Teams hinter uns haben zwischen 35 und Null, also ist es schwierig, den nächsten Schritt zu machen", meinte Theissen.

Dennoch sieht der Teamchef seine Truppe auf dem richtigen Weg, da ein Vergleich zwischen BMW Sauber und dem besten Team auf gleichen Reifen in diesem Jahr - normalerweise Renault - gezeigt hat, dass man einen Rückstand von 0,2 Sekunden pro Kilometer auf 0,15 Sekunden reduzieren konnte. Auch der Windkanal arbeitet mittlerweile im Drei-Schicht-Betrieb, weswegen die Entwicklung noch besser von statten geht. "Die Zahlen sind OK, es geht vorwärts, vor allem beim Motor, also bin ich zuversichtlich", sagt Theissen.

Der Glaube an den ersten Sieg wurde aber auf 2008 verschoben. Bereits beim Formel BMW Weltfinale in Valencia am vergangenen Wochenende erklärte Theissen, dass es das Ziel sei "ein Paket zu haben, mit dem man 2008 um Siege fahren kann." Nick Heidfeld schlug nun gegenüber SpeedTV ähnliche Töne an. "Natürlich ist es unser Ziel, zu gewinnen, aber wir erwarten das noch nicht, auch wenn wir in die richtige Richtung arbeiten. Wir haben große Erwartungen an 2007, aber wir kennen die Formel 1 gut genug, um zu wissen, dass du nicht in einem oder zwei Jahren Weltmeister wirst. Du gewinnst nicht, weil du einen BMW-Sticker auf dein Auto klebst." Heidfeld wäre nach eigenen Angaben schon zufrieden, wenn sich das Team im kommenden Jahr auf Rang vier bei den Konstrukteuren verbessern könnte.