Zum Auftakt der Testfahrten am Dienstag in Barcelona war es bereits vielen ins Auge gestochen. Das Interims-Auto von Super Aguri, mit dem Anthony Davidson unterwegs war, hatte auffallende Ähnlichkeit mit jenem Wagen, den Honda in der abgelaufenen Saison gefahren hat. Wie unsere Kollegen von Autosport berichten, gibt es Pläne, dieses Chassis, oder zumindest eine Abart davon, in der nächsten Saison zu nutzen. So ist die Verwendung des RA106-Chassis, mit dem Honda in diesem Jahr unterwegs war, zwar nicht erlaubt, aber der Managing Direktor von Super Aguri, Daniel Audetto, meinte, dass das nächstjährige Auto das leistungsfähigste sein würde, das unter den aktuellen Regeln gebaut werden könnte.

Wie in Barcelona klar zu erkennen war, wird es sich aller Wahrscheinlichkeit nach, sehr stark am Honda des Jahres 2006 orientieren. Das bestätigte auch Audetto: "Das ist das Auto, dass wir verwenden, bis der SA07 Anfang nächsten Jahres fertig ist - vielleicht Anfang Februar. Wir werden die Informationen von diesem Auto im 07er verwenden."

Damit könnte die Mannschaft von dem gleichen Schlupfloch profitieren, das auch Toro Rosso in diesem Jahr genutzt hat, um das alte Chassis von Red Bull Racing verwenden zu können. Denn so lange die Teile von einem unabhängigen Hersteller und nicht von einem anderen Team kommen, ist es kein Problem, wenn zwei Teams die gleichen Teile nutzen. So könnte ein eigener Designer von Heckflügeln die ganze Formel 1 ausstatten, während das Honda Racing Team seine selbst entwickelten Teile nur selbst verwenden dürfte. Max Mosley meinte zu diesem Thema einmal: "Die Sache die man nicht machen darf ist, wenn man Williams ist, darf man keinen McLaren Frontflügel fahren. Aber Williams und McLaren dürften einen Lola Frontflügel fahren."

Audetto meinte zu diesen Regelspielereien, dass Super Aguri das Design und den Zusammenbau selbst in die Hand nehmen werde, aber dass es Unterstützung von Honda und einem dritten Beteiligten gegeben habe. "Es begann mit einer engeren Zusammenarbeit mit Honda, obwohl das Design von uns gehandhabt wurde. Mit viel Unterstützung von Tochigi (Sitz von Forschung & Entwicklung bei Honda) haben wir ein Monocoque konstruiert und es in Leafield zusammengebaut. Bei dem ganzen Prozess war eine externe Beratungsfirma involviert."