Sebastian Vettel war in der zweiten Hälfte seiner Saison fast ständig zwischen Formel 3 und Formel 1 unterwegs. Nachdem Jacques Villeneuve durch Robert Kubica ersetzt wurde und schließlich Vettel in der Türkei in das Freitagscockpit stieg, wurde die Freizeit des 19-jährigen stark beschnitten und auch der Kampf um den Titel in der F3 EuroSeries endete schließlich zu Gunsten seines Konkurrenten Paul di Resta.

Mario Theissen gestand jetzt gegenüber unseren Kollegen von Autosport ein, dass man Vettel vielleicht ein wenig überbelastet habe. "Ich bin wegen der Situation ein wenig besorgt. Meiner Meinung nach, war es für ihn in den letzten acht bis zehn Wochen etwas zu viel. Er machte Formel 1, machte Formel 3, hatte all diese Verpflichtungen und zusätzlich auch noch Treffen abseits der Strecke, die für ihn neu waren. Dadurch ist er jetzt etwas erschöpft. Ich glaube, er braucht eine Pause."

Theissen ist der Ansicht, dass die Arbeit in der Formel 1 direkt dafür verantwortlich ist, dass es in der Formel 3 nicht mit dem Titel für Vettel klappte. "Ja, das denke ich. Er würde es nie zugeben und wenn er im Auto sitzt fühlt er das sicher nicht. Aber es gibt nur eine bestimmte Menge an Arbeit, die du erledigen kannst und wenn du darüber hinausgehst, dann wird die Qualität leiden", erklärte Theissen. Daher rührt auch die Entscheidung, Vettel in der World Series by Renault fahren zu lassen, da es dort zwar 17 Rennen aber nur wenige Veranstaltungen gibt.

Wie es dann 2008 mit Vettel weitergehen soll, konnte auch Mario Theissen noch nicht sagen. "Es ist noch zu früh, das zu sagen. Aber wenn man einen Fahrer als Testfahrer einsetzt, dann hat man immer den Gedanken, ihn auch als Einsatzfahrer zu haben. Ich kann aber nicht sagen, ob das 2008 passiert." Mit Nick Heidfeld und Robert Kubica hat BMW Sauber zudem zwei Piloten, die in der Premierensaison des Rennstalls respektable Ergebnisse holten. Kubica war neben Vettel eine der großen positiven Überraschungen des Jahres. Grund für einen Fahrerwechsel in den Einsatzfahrzeugen gibt es bislang also keinen. Dadurch würden dann wieder die Chancen von Red Bull steigen, das gesponserte Nachwuchstalent Vettel ins eigene Lager zu holen.