Vielerorts wurde gemutmaßt, dass sich eine Formel 1, die völlig auf Reifen von Bridgestone unterwegs ist, zu Gunsten von Ferrari entwickeln könnte. Schließlich haben die Italiener jahrelang eng mit dem Reifenhersteller zusammengearbeitet. Der Direktor für die Motorsport-Entwicklung bei Bridgestone, Hirohide Hamashima, hat nun versucht, diese Mutmaßungen zu entkräften. Gegenüber unseren Kollegen von Autosport sagte er: "Wir haben die Konstruktion stark modifiziert, auch die Härte der Reifen. Ich denke, sogar jene Teams, die Erfahrung mit unseren Reifen haben, werden mit einem leeren Blatt Papier anfangen müssen, wenn es darum geht, sie zu verstehen."

Er könne nicht sagen, wie sich die Reifen für die einzelnen Teams bewähren würden, so lange nicht getestet wurde, meinte Hamashima weiter. Es gäbe aber die Möglichkeit, dass Ferrari sogar mehr verlieren könnte, wenn man sich auf das verließe, was man von den alten Reifen her kenne. "Jeder wird an der gleichen Linie starten. Die Bedingungen werden für alle gleich sein, das ist unser Ziel.", sagte Hamashima.

Einen Vorteil hat Ferrari aber nach wie vor: das Team und Bridgestone haben so eng zusammen gearbeitet, dass es auf der Beziehungsebene eine gewisse Nähe gibt, die andere Teams nicht zum Reifenhersteller haben. "Vielleicht ist das ein Vorteil und etwas, dass andere Teams nicht kopieren können", gab Hamashima zu. Er merkte aber an: "Technisch gesprochen, haben wir auf einen völlig neuen Reifen und eine völlig neue Konstruktion gewechselt. Es ist unsere Absicht, jeden auf dem gleichen Level starten zu lassen." Deswegen betonte er auch, dass es Bridgestone 2007 besonders darauf ankommen werde, dass jedes Team die gleiche Anzahl an Reifen zur Verfügung hat. Es werde keine Tests von neuen Entwicklungen geben, wenn es nicht genügend Reifen für alle gebe.