Eddie Jordan, Peter Sauber und Paul Stoddart waren in der Formel 1 noch wirkliche Einzelkämpfer. Ohne große Unterstützung eines Herstellers oder Milliarden von Euro im Rücken betrieben sie ihre Rennställe. Doch nach und nach verschwanden die drei aus der Formel 1. Jordan verkaufte sein Team an Alex Shnaider und es wurde zu Midland und schließlich zu Spyker. Sauber überließ sein Team BMW und Stoddarts Minardi-Team wurde von Red Bull gekauft.

Damit sind nun sieben der elf Formel-1-Teams zu einem Teil im Besitz von Herstellern. Williams und Super Aguri sind zwar noch in privaten Händen, haben aber auch eine sehr enge Partnerschaft mit großen Firmen. Die übrigen beiden sind im Besitz von Red Bull. Paul Stoddart spricht in diesem Zusammenhang von der "Ankunft der Multi-Milliardäre".

"Ich denke, die Tage der unabhängigen in der Formel 1 ist vorbei, außer sie sind Multi-Milliardäre", sagte Stoddart. Der Australier gab zu, dass er mit den Budgets, die ihm am Ende zur Verfügung standen, in der Formel 1 nicht mehr antreten konnte. "Du wirst depressiv, wenn du mit einem Zehntel oder sogar einem Zwanzigstel von dem antreten musst, was jene, die weiter vorne in der Aufstellung stehen, arbeiten musst", erklärte der ehemalige Teamchef.

Der Rennsport hat Stoddart deswegen noch lange nicht losgelassen. Seine Pläne, in der Champ Car Serie an den Start zu gehen, werden nämlich immer konkreter. Beim vergangenen Rennen in Surfers Paradise in Australien hat er weitere Verhandlungen geführt, wie The Australian berichtet. Seine Chancen auf einen Einstieg für 2007 gab er mit 50:50 an.

"Der Teufel steckt im Detail und es gibt sehr viele detaillierte Diskussionen, die geführt werden müssen", sagte Stoddart. Der Boss der Serie, Kevin Kalkhoven, hätte jedenfalls nichts gegen einen Stoddart-Rennstall. "Ich weiß nicht, wie Pauls Entscheidung aussehen wird, aber wir hätten ihn gerne bei uns", wurde Kalkhoven zitiert.