In und um den Monza Grand Prix gab es einige Unstimmigkeiten zwischen der Fahrergewerkschaft GPDA und der FIA. Die Fahrer wollten mehr Sicherheit auf dem Traditionskurs, die FIA wollte keine Einmischung von Seiten der Piloten. Man solle doch den regulären Weg einhalten und sich schriftlich an die FIA wenden und das nicht in den Medien breittreten, hieß es weiter. Damals hatte David Coulthard im Autosport-Magazin folgerndermaßen geantwortet: "Wir haben den normalen Weg verfolgt und haben das Recht, unseren Sorgen auch öffentlich Luft zu machen. Genauso wie es Max oder sonst jemand tut."

Nun meldete sich Coulthard abermals zu Wort, um auf mehr Mitspracherecht der Fahrer zu pochen - diesmal gegenüber dem F1 Racing-Magazin. "Es geht hier nicht darum, herumzutönen", stellte er klar, "Wir haben Ansichten und wir untermauern diese mit Tatsachen. Und wir werden nicht so weit eingeschüchtert werden, dass wir den Mund halten, weil wir Angst haben, eine Ohrfeige zu bekommen."

Noch einmal bezog er sich auf den Brief, den Max Mosley als Antwort auf die Sicherheitsbedenken und -wünsche geschrieben hatte. "Anstatt richtige Antworten zu bekommen, bekamen wir einen Brief, der besagte, wir hätten uns nicht richtig verhalten und dass die Vorschriften der Superlizenz eine Klausel beinhalten, die sagt, dass wir uns nicht unverhältnismäßig gegenüber dem Dachverband verhalten dürfen." Coulthard betonte, dass die Fahrer aber lediglich die Hilfe von Mosley in einer professionellen und keiner hysterischen Angelegenheit gesucht hätten.

Für den Schotten war die Reaktion von Mosley umso verwunderlicher, weil sich der FIA-Präsident und auch der Technische Delegierte des Automobil Weltverbands, Charlie Whiting, immer stark für die Sicherheit auf den Rennstrecken eingesetzt hätten und in den vergangenen Jahren auch einiges bewirkten. "Etwas, wofür ich verdammt dankbar bin", meinte Coulthard.

Dann nutzte er einen bildlichen Vergleich, um zu zeigen, was seiner Meinung nach falsch läuft: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn beispielsweise bei der NASA eine professionelle Vertretung der Astronauten ihre Ansichten gegenüber den Höheren darlegen wollten, sie nur gesagt bekämen, 'seid ruhig und fliegt los'."

Coulthard verwies dann noch auf die große Umfrage der FIA zur Formel 1 unter den Fans und meinte, dass das eine gute Sache gewesen wäre. "Ich bin dafür, dass sie ihre Meinung kundtun konnten; ich bin voll dafür, dass jeder, der mit dem Sport zu tun hat, seine Meinung kundtun kann; warum dürfen wir Fahrer aber dann nicht unsere darlegen?"