Einen Rekord hat er Michael Schumacher schon abgenommen: Seit Sonntag ist Fernando Alonso der jüngste Doppel-Weltmeister der F1-Geschichte. Bislang wurden die vielen Bestmarken des Deutschen als Rekorde für die Ewigkeit angesehen, niemand würde je die vielen Siege, Pole Positions und WM-Titel übertrumpfen können, war die allgemeine Meinung. Andererseits lehrte uns schon James Bond, Sean Connery: Sag niemals nie!

Alonso ist mit 25 Jahren noch jung, sein Wechsel zu McLaren sollte ihm zumindest auf lange Sicht mit konkurrenzfähigem Material ausstatten. Auch wenn es Alonso wichtiger war Schumacher auf der Strecke zu schlagen und zweimal die Ehre zu haben, den Rekordchampion während dessen aktiver Laufbahn im Titelkampf hinter sich zu lassen, würde er sich aber garantiert nicht gegen weitere Siege und Titelgewinne wehren.

Doch Alonso sagte vor einiger Zeit, dass er nicht so lange in der Formel 1 bleiben wolle wie Schumacher. Nach seinem zweiten Titelgewinn sagte er sogar: "Senna hat drei Titel geholt und wenn ich mit drei Titeln zurücktreten und das erreichen könnte, was er erreicht hat, dann hätte ich mein Ziel erreicht."

Wann und ob sein dritter Titel jemals fällig wird, bleibt natürlich offen. Denn Alonso eifert Schumacher anscheinend nicht nur bei den Rekorden und Titeln nach. Genau wie sein Vorgänger als amtierender Weltmeister wechselt Alonso nach dem zweiten Titel das Team. Schumacher ging von Benetton zu Ferrari, Fernando wechselt von Renault zu McLaren. Dort hofft er ein Auto vorzufinden, wie es 2005 gegen ihn um den Titel fuhr, und nicht so eines, wie es in dieser Saison kein einziges Rennen gewann. Sollte er Glück haben, könnte er sich eine langwierige Aufbauphase wie sie Schumacher zwischen 1999 und 2000 hatte ersparen. Dann wären schnell mehr als drei Titel drin - Rekorde sind eben niemals für die Ewigkeit.

Mit einem baldigen Rücktritt sollte man aber auch nach einem möglichen dritten Titelgewinn nicht rechnen. Auch Michael Schumacher sagte 1999: "Vor einigen Jahren sagte ich mir, dass ich noch 5 Jahre fahren würde, aber ich erinnere mich auch daran, dass ich ganz zu Beginn meiner Karriere nur drei oder vier Jahre fahren wollte." Am Ende war er ganze 16 Jahre in der Königsklasse des Motorsports - und keines davon wird von den Fans vergessen werden. Unumstößlich sind aber auch seine Rekorde nicht.