Und da war es nur noch einer. Von den vier gestarteten Deutschen kam in Brasilien nur einer ins Ziel. Michael Schumacher, der nach einem Reifenschaden vom letzten auf den vierten Platz nach vorne gefahren war. Hatte vor dem Rennen noch eine kleine Chance bestanden, den letzten Grand Prix seiner Karriere zu gewinnen, so war diese Chance nach dem Reifenschaden in Runde zehn auf Null reduziert. In einer furiosen Aufholjagd stürmte Schumacher dann zwar noch bis auf Platz vier nach vorne, der angestrebte Konstrukteurstitel ging aber trotz des Sieges seines Teamkollegen an die Konkurrenz von Renault.

Schumacher nahm sein Pech aber gelassen und gratulierte Fernando Alonso zum WM-Titel und seinem Teamkollegen Felipe Massa zu seinem Sieg. "Ich freue mich sehr für Felipe, der ein erstaunliches Rennen gefahren ist," sagte er. "Es ist toll für ihn, der erste Brasilianer seit Ayrton Senna zu sein, der sein Heimrennen gewinnt. Es wäre schön gewesen, wenn ich neben ihm auf dem Podium hätte stehen können." Zum Ende seiner Karriere sagte Schumacher noch, dass er sehr stolz sei, ein Teil der Ferrari-Familie gewesen zu sein. "Es gibt da so viel, was ich über sie sagen könnte, aber es ist schwierig die richtigen Worte zu finden..."

Für Ralf Schumacher war die Tatsache, dass er seinen Toyota vorzeitig in der Box abstellen musste "die härteste Art, eine Saison abzuschließen." Ein Problem mit der Hinterradaufhängung machte es ihm unmöglich weiterzufahren. "Es wäre nicht sicher gewesen weiterzufahren und ich musste aufgeben. Wir hatten an beiden Autos das gleiche Problem und auch Jarno hatte es schon einmal beim Qualifying in Indianapolis." Nach guten Startpositionen hätte alles sehr vielversprechend ausgesehen, so Schumacher weiter und deshalb sei dieser Ausfall ganz besonders schade.

Mit einem spektakulären Crash am Ende der Start-Zielgerade beendete Nick Heidfeld das letzte Rennen der Saison 2006. Zuvor war er BMW-Sauber-Pilot schon Robert Doornbos im Red Bull etwas zu nahe gekommen und musste sich beim Boxenstopp einen neuen Frontflügel abholen. Nach einer weiteren Unstimmigkeit mit Vitantonio Liuzzi und einer Berührung hat sein BMW dann viel Abtrieb verloren, erzählt Heidfeld, "aber die Rundenzeiten waren immer noch ganz okay. Danach sind mir dann zwei Fehler unterlaufen: Ein Mal bin in der ersten Kurve geradeaus gefahren, das andere Mal bin ich ausgerutscht, weil ich in den Dreck neben der Ideallinie gefahren bin, als ich Felipe Massa vorbeilassen wollte. Zum Schluss ist dann wohl etwas am Auto gebrochen, vielleicht ein Folgeschaden, und ich bin abgeflogen."

Für Nico Rosberg war der Grand Prix von Brasilien schon nach wenigen Metern zu Ende. Ein Auffahrunfall auf seinen Teamkollegen Mark Webber und der anschließende Abflug in die Mauer setzen dem ersten Grand Prix von Brasilien des Youngsters ein frühes Ende. "Ich denke, er (Webber) hat sehr hart gebremst und vielleicht auch einen Meter zu früh," erzählt Rosberg. "Der Unfall sah von außen wohl sehr schlimm aus, im Cockpit hat sich das aber nicht so hart angefühlt und mir geht es gut. Es tut mir aber sehr leid für das Team, denn ich wollte natürlich die Saison etwas besser beenden. Es war ein schwieriges Jahr, aber ich habe eine Menge gelernt." Zum Beispiel über das Verhalten nach einem verschuldeten Unfall. Seine letzte Amtshandlung bestand daraus, sich in der Box bei seinen Mechanikern zu entschuldigen...