Interlagos besteht fast nur aus Bodenwellen. Okay, in den neu asphaltierten Bereichen gibt es vielleicht ein paar Stellen ohne die berüchtigten Buckel der gleichnamigen Piste, aber in den alten Streckenteilen sind die Namensgeber des Waschbrett-Kurses laut Nick Heidfeld sogar noch schlimmer als vor zwei Jahren.

Da die Bodenwellen aber nun einmal da sind und die Fahrer ihren trotz größter Bemühungen nicht ausweichen können, stellt sich die Frage: Was können sie dagegen tun? "Es ist schwierig, weil manche Leute glauben, dass man nur das Auto weich abstimmen muss", versucht Alexander Wurz die Wellen-Problematik zu erklären. Aber die Weichauto-Taktik ist nur die halbe Wahrheit. Denn "durch die Höhe des Autos verliert man dann sehr viel Abtrieb".

Am wichtigsten ist deshalb eine "gute Effizienz" des Autos. Eine veränderte Fahrzeughöhe kann aber auch zum Nachteil werden. "Wenn man eine möglichst konstante Aerodynamik hat, macht dir das weniger zu schaffen als bei einer Aerodynamik, die zwar auf flachen Strecken perfekt ist, aber bei zu vielen Schwankungen in der Fahrzeughöhe abreißt."

Viele andere Möglichkeiten gibt es laut Wurz nicht, um das Problem mit den Asphaltbuckeln zu lösen. "Vielleicht kann man mit den Dämpfern oder dem Reifendruck etwas machen, aber ansonsten muss man es einfach akzeptieren", sagt er. Ein niedrigerer Reifendruck bietet immerhin etwas Milderung. "Der Reifen hat eine federnde und dämpfende Wirkung, die nutzt man in diesem Fall. Mit wenig Luftdruck kann man eine schöne Dämpfung mit einer niedrigen Frequenz erzeugen. Das ist schön über den Bodenwellen."

Aber man könne nur auf den seitlichen Federn weicher gehen. "Bei allem anderen wäre die Fahrzeughöhe zu hoch und das würde wieder den Abtrieb behindern", erinnert Alex an die Komplexität des Gebildes Formel 1-Auto. "Was auf Bodenwellen wirklich hilft, ist Grip und den bekommt man über die Aerodynamik." Oder man befolgt Alex ersten Rat und akzeptiert die Schläge in der Fahrbahn.