Wie sehr verfolgt das Pech Michael zum Karriereende?
Hans Joachim Stuck: Jetzt ist es schon passiert. Das ist echt Pech. Allerdings verstehe ich nicht, warum er es sich antut, ein Auto bei 1:50 Minute an die rote Ampel zu stellen. Das macht für mich überhaupt keinen Sinn. Das beste Beispiel ist Kimi Räikkönen. Der sitzt gemütlich in der Box, trinkt noch einen Schluck und wenn alle weg sind, fährt er los. Wenn man weiß, dass die Motoren sich sehr schnell aufheizen, finde ich es unvernünftig, was Ferrari da macht. Andererseits hat Michael Schumacher schon so viel Glück gehabt, irgendwann ist es einmal zu Ende.

Welche Chancen hat er jetzt von Platz 10?
Hans Joachim Stuck: Das hängt davon ab, was Alonso macht. Seine Startposition ist gut, wenn er keinen Fehler macht, hat er es im Kasten. Aber: to finish first, you have to finish first.

BMW hat ein bisschen ein Problem mit den Toyota...
Hans Joachim Stuck: Man muss abwarten, wie viel Benzin Toyota an Bord hat. In Japan waren sie recht gut unterwegs. Bei BMW Sauber sind wir zufrieden, mit der Position, in der wir uns befinden. Im 10. Monat des Bestehens konstant in die Top10 zu fahren, ist eine gute Leistung. Ich bin mir sicher, dass es auch morgen Punkte geben wird. Ich glaube jedenfalls, dass wir den 5. Platz verteidigen können.

Bei den Reifen war Bridgestone im Qualifying offensichtlich wieder besser. In Japan hat sich das im Rennen geändert.
Hans Joachim Stuck: Das wird interessant. Momentan lässt es sich nicht vorhersagen. Umso besser wird es nächstes Jahr, wenn wir einen Einheitsreifen haben. Dann sind alle diese Spielchen weg und die Bedingungen sind für alle gleich.

Kann Kimi doch noch ein Rennen gewinnen?
Hans Joachim Stuck: McLaren Mercedes hat einen super Speed. Ein Sieg würde ihnen gut tun und sie für nächstes Jahr motivieren. Ich wünsche es ihnen, muss es aber bezweifeln.

Kannst Du Dir vorstellen, was Felipe durch den Kopf geht?
Hans Joachim Stuck: Das ist gigantisch. Er ist total happy. Jetzt müssen wir ihm die Daumen drücken: Denn ein Sieg beim Heimat-GP in Brasilien ist für einen Brasilianer das größte.