15 Runden, 1:11.631 Minuten, Platz 2: So sah das Arbeitszeugnis von Michael Schumachers letzter Trainingsstunde als aktiver F1-Pilot aus. Nach guten 20 Minuten begann der Ex-Champion seinen letzten Qualifying-Samstag. Schon bei seinem ersten vierründigen Turn fuhr er Bestzeit, wurde danach aber von seinem Teamkollegen Felipe Massa unterboten. Sein WM-Rivale Fernando Alonso hatte im ersten Anlauf noch keine Chance. Er reihte sich mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Massa auf dem 3. Rang ein.

Gut 20 Minuten vor dem Ende rückte Michael Schumacher für seinen zweiten Turn aus, diesmal einen längeren. Das Bild schien das gleiche wie in Suzuka zu sein: Schumacher fuhr auf Anhieb Topzeiten und schob sich mit sechs Zehnteln Vorsprung auf Massa auf den 1. Platz. Dabei soll er nicht die neuen Bridgestone-Reifenmischungen benutzen, mit denen er beim letzten Test in Jerez Rekordrunden in den Asphalt brannte. Bei Ferrari wollte man angeblich lieber auf Nummer sicher gehen, da man mangels Testerfahrungen Haltbarkeitszweifel hatte.

Bevor Schumacher seine Bestzeit fuhr, leistete er sich aber einen Dreher. Das Heck seines Ferrari brach am Kurvenausgang aus, Schumacher konnte nicht korrigieren und stand plötzlich entgegen der Fahrtrichtung. Das war bereits der zweite Dreher des Deutschen an diesem Wochenende. Am Freitag hatte er einen "halben" Dreher, als er auf dem Kerb in die Wiese abbog. Eingebremst hat ihn der Dreher nicht: Schon in der Folgerunde fuhr er Bestzeit.

In den Schlussminuten purzelten dann noch einmal die Zeiten. Kubica und Button setzten Massas zweitbeste Zeit unter Druck, aber auch die beiden Ferrari-Fahrer gingen noch einmal raus. Und wie: Massa und Schumacher setzten sich mit fast neun Zehnteln Vorsprung an die Spitze der Zeitentabelle, allerdings in genau dieser Reihenfolge: Massa vor Schumacher. Platz 3 belegte Jenson Button vor Robert Kubica und Giancarlo Fisichella. Lokalmatador Rubens Barrichello rundete das gute Honda-Bild auf Platz 6 ab. Fernando Alonso wurde vor Kimi Räikkönen Siebter. Die Top10 komplettierten de la Rosa und Heidfeld. Nico Rosberg wurde 12., Ralf Schumacher belegte Rang 16.