So ein kleiner Blick in die Boulevardpresse kann schon einmal die Stimmung heben. Nachdem Sebastian Vettel von BMW Sauber erwartungsgemäß als Testfahrer für das kommende Jahr bestätigt worden war, stand da Format füllend zu lesen: "BMW lässt Vettel schmoren: Brumm-Brumm-Basti wird nur Ersatz-Fahrer. Warum bekommt Vettel nicht den Polen-Posten?"

Von uns damit konfrontiert, zeigte sich der brummende Sebastian eher amüsiert als verbrummt: "Ja, das steht da? Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit der Entscheidung." Es gibt schließlich schlimmeres als von der Formel 3 direkt zum F1-Testfahrer aufzusteigen.

Damit wären wir bei der nächsten Standardfrage: Wird Sebastian 2007 auch noch Rennen bestreiten oder füllt ihn die Rolle des Testfahrers zu sehr aus? "Es gibt ja Leute, die sind hauptberuflich Testfahrer, also ist man da schon ausgelastet", sagte er schelmisch. "Aber ich möchte Rennen fahren. Es gibt zwei Alternativen: Die GP2 und die Renault World Series. Mal sehen, was mehr Sinn macht."

Die ewigen Fragen nach der Nachfolge von Michael Schumacher machen für ihn jedenfalls keinen Sinn - auch wenn es pausenlos in allen Medien durchgekaut wird. "Es gibt auch Leute, die fragen mich so etwas", erwiderte er auf die Frage, wie er diese Berichte aufnehme. "Aber es ist absoluter Quatsch. Wir sind beide Deutsche, mehr nicht. Ich mache mir da jetzt keinen Kopf, dass ich irgendwelche Erwartungen erfüllen muss."

Für ihn zählt nur seine Arbeit. Die erledigte er am Freitag wieder bestens, wenn er auch den ersten Dreher seiner F1-Karriere zugeben musste. Mit der erhofften Tagesbestzeit wurde es nichts. Motorsportdirektor Mario Theissen sagte jedoch, dass dies vor allem am Programm gelegen habe. "Dazu möchte ich nicht mehr sagen als der Chef", sagte Vettel lächelnd. "Es wäre sehr schön gewesen, aber es war trotzdem ein guter Tag, mit dem wir zufrieden sein können. Wichtig ist dann eh erst am Sonntag im Rennen."