Nico Rosberg würde gerne Singen können und Gitarre spielen - doch auf den langwierigen Lernprozess hat er keine Lust. Ganz anders in der Formel 1. Dort möchte er mit seinem Team "wachsen". "Besser als dieses Jahr zu werden ist ja nicht schwierig", scherzte er über die enttäuschende Saison seines Williams-Teams. Aber: "Es kommen noch einige große Schritte", kündigte er an. Bereits an diesem Wochenende soll Williams einen neuen Hauptsponsor verkünden. Danach, so betonte Nico, würde es "an Geld nicht mangeln". Das soll den Blauen "viel frischen Wind" für 2007 bringen.

Ein weiterer Vorteil soll im nächsten Jahr die Eingespieltheit mit dem neuen Einheitsreifenlieferanten Bridgestone sein. Davon werde Williams vor allem am Anfang profitieren. Im deutschen Duell mit Ralf Schumacher und Nick Heidfeld räumt Nico dem BMW-Sauber-Piloten die besten Chancen ein. Aber auch Toyota müsse irgendwann einmal erfolgreich sein, glaubt er.

Die Titelchancen von Michael Schumacher schätzt er vor dem Saisonfinale 3:10 ein. "Ich sehe seine Chancen wahrscheinlich viel größer als alle anderen und Michael selbst", sagte er lächelnd. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass er hier gewinnt, er hat momentan einfach das stärkste Auto. Fernando muss in die Punkte kommen - das ist gar nicht so schnell geschehen. Das Auto kann einen Defekt haben, am Start kann ein Unfall geschehen, mit dem Wetter weiß man hier nie..."

Es gibt also noch einige Unbekannte in der WM-Rechnung. Auf die Formel 1 wird der Rücktritt des siebenfachen Champions jedoch nicht den befürchteten vernichtenden Einfluss haben. "International wird sich gar nichts ändern, vielleicht ein bisschen, aber Kimi ist ein guter Erbe bei Ferrari. Die Lücke wird schnell gefüllt", glaubt Nico. "Gar nichts ist natürlich hart, aber sagen wir wenig. In Deutschland wird das Interesse mehr runtergehen." Rosberg rechnet mit einem Drittel im Vergleich zur Schumacher-Ära. "Bis dann hoffentlich ein Deutscher Rennen gewinnt - daran arbeite ich..."