"Wunder gibt es immer wieder" heißt ein alter Schlager und nur ein kleines Wunder kann auch Michael Schumacher in seiner letzten Formel 1-Saison noch den Titel einbringen. Darauf zu hoffen, dass sein Konkurrent Fernando Alonso ausfällt, kommt für ihn aber nicht in Frage. "Ich baue meine Hoffnungen nicht darauf auf, dass ein anderer ausfällt," sagte Schumacher in einem Pressegespräch im Vorfeld des Grand Prix von Brasilien. "Ich bin hier um ein gutes Rennen zu fahren und ich will das Rennen gewinnen. Wir können nur unser Maximum geben, das Rennen als Erster und Zweiter beenden und dann müssen wir sehen, was die anderen machen, ob es für uns reicht, die Konstrukteurswertung zu gewinnen oder nicht."

Die Saison 2006 war für Michael Schumacher wohl eine der spannendsten seiner Karriere. Nach einem durchwachsenen Saisonstart wurde Ferrari im Laufe der Zeit immer konkurrenzfähiger und vor dem letzten Rennen besteht für Schumacher immer noch die rechnerische Möglichkeit, seinen achten WM-Titel zu gewinnen. Auch, wenn der Grand Prix von Brasilien gleichzeitig das letzte Rennen seiner Formel 1-Karriere sein wird, sagt Schumacher, dass es für ihn in erster Linie ein Rennen wie jedes andere auch sei. "Ich denke darüber nicht viel nach. Manchmal kommt einem der Gedanke zwar und man fühlt sich etwas komisch, aber alles in allem bin ich recht entspannt und bisher ist es so wie immer."

An einen Rücktritt vom Rücktritt denkt der 37-jährige aber keinesfalls erklärte er weiter. "Ich treffe keine Entscheidung, wenn ich nicht das Gefühl habe, eine treffen zu müssen. Meine Entscheidung ist getroffen, sie wurde verkündet und es gibt keinen Grund, diese Entscheidung zu ändern." Wie sein Leben nach der Formel 1 aussehen wird, darüber hat sich Schumacher noch keine Gedanken gemacht und sagte, er hätte genügend Zeit zu überlegen, was ihm Spaß machen könnte. "Ich bin total entspannt. Was das dann sein wird, weiß ich nicht. Das Leben bietet einem aber so viele Möglichkeiten und ich freue mich darauf."

Die Frage, wie das Leben seines Ferrari-Teams aussehen wird, hat in letzter Zeit schon viele Insider beschäftigt und besonders Niki Lauda, malte ein düsteres Bild. "Es gab Ferrari schon früher ohne Schumacher und es wird auch ohne mich wieder ein Ferrari geben," so der Kommentar des Rekordweltmeisters. "Ich bin ziemlich sicher, dass sie sehr gute Entscheidungen getroffen haben mich zu ersetzen und weiter Erfolg zu haben. Wieviel, das werden wir sehen."