Die Katze ist aus dem Sack und das monatelange Rätselraten um mögliche Reglementsänderungen hat ein Ende. Wenige Tage vor dem letzten Rennen der Saison 2006 hat der WMSC die neuen Regeln verkündet. Eine wichtige Änderung, die bereits ab kommender Saison in Kraft tritt, dreht sich um die Reifen. Im kommenden Jahr wird jeder Fahrer pro Wochenende 14 Satz Reifen zur Verfügung haben, das sind doppelt so viele wie bisher und Bridgestone wird der einzige Ausrüster sein.

Außerdem bestätigte der WMSC, dass es im kommenden Jahr keine Einsätze der Testfahrer im dritten Auto an Freitagen mehr geben wird. Die Testfahrer selbst dürfen aber trotzdem auf die Strecke, allerdings nur in einem der beiden Einsatzautos der Stammpiloten. Desweiteren muss sich bei einem Einsatz des Safety-Cars zuerst das gesamte Feld hinter dem Führungsauto versammeln, bevor die Box angesteuert werden darf. Ab der Saison 2008 gibt es für die Fahrer eine weitere Strafe: Die Strafversetzung in der Startaufstellung, die bisher nur bei einem Motorwechsel ausgesprochen wird, wird dann auch auf einen Getriebewechsel ausgedehnt.

Die neuen Regeln für 2007 im Einzelnen:

Training:

Jedes Team darf pro Trainingssitzung nur zwei Autos einsetzen. Diese beiden Autos können von den beiden Stammfahrern und auch von einem vorher bestimmten dritten Fahrer gefahren werden. Die beiden ersten Trainingssitzungen am ersten Tag eines Wochenendes wurden von einer Stunde auf 90 Minuten ausgedehnt.

Reifen

Der einzige Reifenlieferant muss das gesamte Jahr über allen Teams eine identische Anzahl und Spezifikation zur Verfügung stellen. Zu jedem Event dürfen nur zwei verschiedene Spezifikationen mitgebracht werden. Die Anzahl der Trockenreifen, die jeder Fahrer bei einem Grand Prix einsetzen darf, wurde auf 14 erhöht. Für den ersten Trainingstag stehen jedem Fahrer vier Sätze zur Verfügung und zehn für den Rest des Wochenendes.

Motoren

Die Zwei-Rennen-Regel für die Motoren trifft nun nur noch auf den zweiten Tag eines Events und auf das Rennen zu. Motoren, die während der letzten beiden Rennen 2006 homologiert wurden, müssen in den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2010 eingesetzt werden.

Safety Car

Bei einer Safety-Car-Phase darf kein Auto an die Box fahren bevor das gesamte Feld hinter dem Safety-Car versammelt ist. Hiermit soll vermieden werden, dass ein Auto schnell an die Box fahren und tanken kann sobald die Saftey-Car Phase ausgerufen wird. Bevor das Safety-Car in die Boxengasse zurückfährt muss jedes überrundete Auto, das zwischen Autos fährt, die in derselben Runde wie die Führenden sind, diese Autos und das Safety-Car überholen. Es kann dann eine Runde fahren, bis es wieder am Ende der Autos ist, die hinter dem Safety-Car sind.

Stewards

Die Stewards dürfen jetzt über Strafversetzungen in der Startaufstellung entscheiden.

Für die Saison 2008 wurden folgende Änderungen beschlossen:

Die FIA ECU muss zusätzlich zu den Rennen auch bei allen Tests eingesetzt werden.

Strafversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung bei Motorwechsel.

Strafversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung bei Getriebewechsel.

Die Getriebeübersetzung darf ein Mal pro Wochenende unter Aufsicht geändert werden.

Fehlerhafte Getriebeübersetzungen und Dog-Rings (Teile des Getriebes) dürfen ohne Strafe ausgetauscht werden, vorausgesetzt es ist offensichtlich, dass sie nicht bewusst beschädigt wurden.

Ferraris Antrag ab 2008 zwei Teams mit Motoren auszurüsten wurde akzeptiert. Damit erscheint eine Rückkehr von Cosworth unwahrscheinlich.

Um die Sicherheit auf der Strecke zu erhöhen hat die FIA außerdem auch das GPS-System genehmigt, das den Fahrern die Signale der Streckenposten per Lämpchen (rot, gelb, blau) im Cockpit anzeigt. Dieses System wird es auch dem Renndirektor ermöglichen, die genaue Position jedes Autos auf der Strecke zu erkennen.