Als er in die Formel 1 wurde Jenson Button als großes Talent gefeiert und schon als künftiger Weltmeister gehandelt. Bis heute ist der Brite diesem Ziel jedoch keinen Schritt nähergekommen. Formel 1-Chef Bernie Ecclestone ging mit Button jetzt hart ins Gericht und forderte den 26-jährigen auf, er solle sich ein Beispiel an Michael Schumacher nehmen, wenn er jemals Weltmeister werden und nicht von den jungen Fahrern, die nachkommen, ins Abseits gedrängt werden wolle. Das Potential, ernsthaft um die Weltmeisterschaft zu fahren, habe Button auf alle Fälle, erklärte Ecclestone in einem Interview mit der Times, er müsse sich nur mehr anstrengen.

Dieses Jahr sei es allerdings schwer zu beurteilen, wie gut oder schlecht Button gefahren sein, da keiner außerhalb des Teams wirklich wisse, wie gut das Auto sei, sagte der 75-jährige weiter. "Vielleicht fährt er ja besser als das Auto eigentlich ist, aber ich denke, er ist schon lange genug dabei - er muss zeigen, was er kann. Wenn er das tut, dann gibt es keinen Grund, dass er kein Superstar werden kann. Er hatte alle Qualitäten, die man dazu braucht, im Auto und außerhalb."

Es ist bekannt, dass Ecclestone ein großer Bewunderer Michael Schumachers und seiner Leistung, was er aus dem Ferrari-Team gemacht hat, ist. Ob Button die gleichen Qualitäten in sich hat, bezweifelt der Brite jedoch schwer. Schumacher sei mit Leib und Seele bei seiner Arbeit und würde alles geben, sagt Ecclestone. "Ich würde sagen, dass Button mehr ist wie die Fahrer früherer Zeiten. Er ist ein Typ wie Graham Hill, mit all dem Talent, das man braucht, aber heutzutage muss man auch viel engagierter sein." Es läge jetzt auch an Button, Honda wieder nach oben zu bringen, ist Ecclestone überzeugt.

"Jenson ist derjenige, der Honda am besten helfen kann," erklärt er. "Er muss sich reinknien und sicherstellen, dass sie ihm das Material zur Verfügung stellen, das er braucht um regelmäßig zu siegen." Um seinem ersten Sieg, den er diese Saison in Budapest feiern konnte, noch weitere hinzuzufügen müsse Button endlich seine Kämpfernatur zeigen, Ecclestone hinzu. "Wenn man sich seine Ergebnisse oder das, was er erreicht hat, anschaut, dann sind meistens andere, die vor ihm waren, ausgefallen und Jenson hat nicht wirklich jemand überholt - sowohl das Team als auch Jenson müssen sich mehr anstrengen."

Schon kommendes Jahr sieht Ecclestone noch größere Probleme auf Jenson Button zukommen, wenn immer mehr junge Fahrer in die Königsklasse drängen. Als große künftige Konkurrenten sieht Ecclestone unter anderem Robert Kubica, Sebastien Vettel, 17, und auch Heikki Kovalainen, der im kommenden Jahr Fernando Alonso bei Renault ersetzt. "Ich glaube, dass eine ganze Reihe Fahrer nachkommen, die viele überraschen werden."