Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Damon. Vor exakt zehn Jahren bist du Weltmeister geworden...
Damon Hill: Ist das so? Kaum zu glauben, dass es schon so lange her ist. Jetzt bin ich etwas sprachlos. Wie die Zeit verfliegt! Mir kommt es noch immer so vor, als wäre es erst gestern gewesen.

Welche Erinnerungen hast du an die Zusammenarbeit mit Renault?
Damon Hill: Das war wirklich eine sehr schöne Zeit. Ich durfte mit tollen Leuten zusammenarbeiten, echte Profis, die ihren Sport über alles lieben. Mir hat es immer gefallen, wie Renault das Thema Formel 1 angegangen ist. Daran hat sich offensichtlich bis heute nichts geändert, wie die gewonnenen Titel im vergangenen Jahr und die hervorragenden WM-Chancen in dieser Saison beweisen.

1996 hast du dir die WM-Krone erst im letzten Rennen aufgesetzt. Fernando Alonso könnte es in Brasilien ebenso ergehen. Hast du spezielle Tipps für den Spanier?
Damon Hill: Das würde ich mir nie erlauben. Fernando hat längst unter Beweis gestellt, wie erwachsen er für sein noch junges Alter bereits ist. Er weiß genau, wie er ein Rennen kontrollieren kann. Fehler erlaubt er sich nur sehr selten. Er attackiert, wenn er attackieren muss, kann überholen und auch einen Grand Prix clever von der Spitze aus verwalten. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dass er in Interlagos mit der falschen Einstellung an den Start gehen könnte.

Wie würdest du das Saisonfinale mit zehn Punkten Vorsprung in Angriff nehmen?
Damon Hill: Ehrlich gesagt: So wie alle 17 Rennen zuvor auch. Ich würde mir vornehmen, auch dieses Rennen zu gewinnen. Wenn du plötzlich deine Grundhaltung änderst, sind individuelle Fehler praktisch vorprogrammiert.

Wie siehst du die moderne Formel 1 heute?
Damon Hill: Es ist immer gut für den Sport, wenn sich zwei so erstklassige Fahrer ein spannendes Titelduell bis zum letzten Meter liefern. Diesbezüglich hat uns die Saison 2006 nun wirklich nicht enttäuscht. Ich habe sie sehr genossen und freue mich bereits auf das kommende Jahr!