In Runde 37 rauchte es plötzlich aus dem Heck von Michael Schumachers Ferrari und mit dem Motor lösten sich auch die Träume der Scuderia vom Gewinn der diesjährigen Fahrerweltmeisterschaft erst einmal in Rauch auf. Wie es zu diesem Schaden kommen konnte, darüber zerbricht man sich in Maranello noch die Köpfe. "Alle Telemetrie-Daten waren in Ordnung", sagte Technikchef Ross Brawn einen Tag nach dem Rennen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa und auch der stellvertretende Motorchef Mattio Binotto hatte im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport keine Erklärung. "Es gab keinerlei Hinweise. Irgendetwas muss passiert sein, aber wir haben nicht das Geringste entdecken können."

Die genaue Ursache des Debakels wird man erst untersuchen können, wenn das Aggregat wieder in der heimischen Fabrik ist. "Erst wenn wir den Motor in Maranello auseinander bauen, werden wir sehen, was mit ihm passiert ist", sagte Binotto. Mit Zehn Punkten Rückstand auf Fernando Alonso hat Michael Schumacher zwar nur noch mathematische Chancen, sich den Titel zurückzuholen, Teamchef Jean Todt bleibt aber, ebenso wie Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, Optimist.

"Rechnerisch haben wir noch eine Chance, auch wenn es natürlich sehr schwer wird", sagte Todt und zeigte sich begeistert über menschliche Größe Schumachers. "Eigentlich hätten wir ihn trösten müssen, aber er hat uns getröstet." Nach dem gestrigen Sieg führt Renault-Pilot Fernando Alonso in der Fahrerwertung mit 126:116 Punkten und Schumacher kann seinen achten WM-Titel nur holen, wenn er in Brasilien gewinnt und Alonso gleichzeitig punktelos bleibt.