"Es ist nicht vorbei bis die dicke Dame gesungen hat", heißt ein altes englisches Sprichwort, das sich wohl auch Renaults Technischer Direktor Pat Symonds zueigen gemacht hat. Der Brite sagte nach dem Rennen in Suzuka, dass Michael Schumacher durchaus noch eine Chance hätte, die diesjährige Weltmeisterschaft zu gewinnen und er solle auf keinen Fall aufgeben. "Natürlich ist es schwierig für ihn, aber ich hoffe, dass er nicht aufgibt," sagte Symonds gegenüber Journalisten. "Wir sind statistisch gesehen zwar im Vorteil, aber das war eine unglaubliche Saison, alle so eng beieinander. Ich sehe unsere Aussichten zwar als sehr gut an, aber ich möchte, dass Michael gegen uns kämpft."

Vor dem letzen Rennen in Brasilien am 22. Oktober liegt Fernando Alonso momentan mit zehn Punkten in Führung vor Schumacher, beide konnten dieses Jahr aber sieben Rennen gewinnen und sollte Schumacher in São Paulo gewinnen und Alonso leer ausgehen, wäre Schumacher, trotz Punktegleichstand, mit einem Sieg mehr Weltmeister. Möglich sei alles, meinte auch Symonds und man könne inder Formel 1 nichts vorhersehen. "Wir hatten jetzt zwei Rennen in Folge, die völlig unerwartet ausgegangen sind. Der Sieg war eine große Erleichterung, aber ich kann nicht sagen, dass ich glücklich war. Ich kann nicht glücklich sein, ein Rennen auf diese Weise zu gewinnen."

Michael Schumacher hatte am Sonntag nach dem Rennen selbst zugegeben, dass er kaum noch Chancen sehe, die WM doch noch für sich zu entscheiden und sich nun nur noch auf die Konstrukteurswertung konzentrieren werde, eine Aussage, die Symonds bezweifelt. "Ich bin schon lange genug im Geschäft um zu wissen, dass man bis zur letzten Runde kämpft," sagte er. "Man muss in diesem Geschäft stark sein. Und Michael ist stark. Wenn er gesagt hat, dass die Meisterschaft vorbei sei denke ich, dass er das über Nacht noch einmal nachdenkt und in Brasilien wieder kämpfen wird." Schließlich sei Brasilien das letzte Rennen seiner Karriere und das würde es sicher unbedingt gewinnen wollen. "Es ist noch längst nicht vorbei. Das wird sicher ein tolles Renenn in Brasilien."