Fernando Alonso war nach seinem Sieg in Suzuka ein erleichterter Mann. "Es war ein Sieg, der völlig unerwartet kam und er hat einen ganz besonderen Geschmack im Mund", sagte er. "Wir dachten, dass wir sehr viel kämpfen müssen. Das Podium schien das Beste, was wir erreichen konnten. Ich habe auch sehr viel riskiert, um an Trulli vorbei zu kommen, weil ich dachte, dass ich sonst gar keine Chance habe. Erst als ich auch an Ralf vorbei kam, schöpfte ich etwas mehr Zuversicht."

Der Wendepunkt kam für Alonso völlig unerwartet. "Es hat ja nicht so viel Motorschäden in den letzten Jahren bei Ferrari gegeben", sagte Alonso. "Ich dachte zuerst, dass es ein Spyker ist. Und als ich dann an Michael vorbei bin, dann habe ich sofort in der nächsten Kurve die Drehzahl nach unten geregelt, damit mir nicht dasselbe passiert."

Auf die Frage, ob er diesen Sieg auch als den Sieg der Gerechtigkeit sieht nach all dem, was in den Monaten zuvor passiert ist, antworte er: "Was ist schon Gerechtigkeit? In Ungarn und Monza hatten wir einen Ausfall. Das waren zwei Sachen, mit denen der Vorsprung weg war. Das hier war wieder die Rückkehr zu normalerem Vorsprung."

Dass sein Auto im Rennen viel näher an dem Speed von Ferrari war, als noch im Qualifying, führte Alonso nicht auf eine Verbesserung des eigenen Pakets zurück. "Wir fuhren sehr ähnliche Zeiten als noch tags zuvor", sagt er. "Daher scheint mir, dass die Ferraris schlechter geworden sind. Vielleicht wegen der niedrigeren Temperaturen."

Dass er mit diesem Sieg nun zum Saisonfinale in Brasilien geht, freut den Spanier. "Es ist schon ein tolles Gefühl, nachdem es in den letzten zwei bis drei Monaten eher schlecht lief", sagt er. "Diesen Vorteil in Brasilien zu haben, macht vieles einfacher. Aber wir haben schon gesehen, was in China und jetzt hier passiert ist. China sollte für uns ein einfaches Rennen werden, und wir haben verloren. Hier für Ferrari, und dann hat Michael doch verloren. Daher dürfen wir in Brasilien keine Fehler machen, obwohl alles nun einfach erscheint, weil wir nur einen Punkt brauchen."

Renault will nun auf Nummer sicher gehen beim Finale. "Wir werden so konservativ wie möglich sein", sagt Alonso. "Und der Motor, der dort eingebaut wird, ist der zuverlässigste, nicht aber unbedingt der schnellste."