Zum ersten Mal seit dem 2. Juli 2000 schied Michael Schumacher bei einem Formel 1-Rennen mit einem Motorschaden aus. "Das kam keinesfalls zur richtigen Zeit!", konnte Jean Todt nach dem Quasi-Verlust der WM wenigstens noch ein bisschen lachen.

"Es ist definitiv eine große Enttäuschung, aber zwei Dinge hatten großen Einfluss auf das Ergebnis heute", so der kleine Franzose. Einmal natürlich der Motorschaden, der sich nicht angekündigt hatte und dessen Ursache man noch untersucht. "Es war ein plötzlicher Motorschaden. Wir kennen die Ursache noch nicht und ich hoffe, dass wir sie noch herausfinden können, denn der Motor ist ziemlich schwer beschädigt."

Das zweite Problem betraf Felipe Massas Reifen. Der Brasilianer hatte schon von Anfang an einen kleinen Ritz in seinem Bridgestone, durch den er Luft verlor. Deshalb musste das Team ihn vorzeitig hereinholen. "Danach wurde er von einem langsameren Auto aufgehalten und verlor viel Zeit", so Todt. "Aber das ist Racing. Wir wissen, was es bedeutet Rennen und Titel zu gewinnen, dafür braucht man Performance, gute Reifen, ein gutes Team, Zuverlässigkeit, gute Fahrer und heute hat es an der Zuverlässigkeit gehapert. Dafür haben wir den höchstmöglichen Preis bezahlt - das war unser Fehler. Die anderen haben keinen Fehler gemacht und sind deshalb vorne, das ist logisch."

Michael Schumacher hat seinen achten WM-Titel schon jetzt abgeschrieben. "Mathematisch ist es noch möglich", betont Todt, "aber es wird sehr, sehr schwierig. Es ist gut, wenn man Meisterschaften aus eigener Kraft gewinnen kann. Aber jetzt liegt es nicht nur an uns, sondern auch an den Problemen anderer - das sind Parameter, die außerhalb unserer Kontrolle liegen." Trotzdem werde man die "Enttäuschung" von Suzuka so schnell wie möglich hinter sich lassen, um voll motiviert das Bestmögliche aus Michael Schumachers letztem Formel 1 Rennen in Brasilien herauszuholen.